D’Hämme bringt mit badischem Witz Acherner zum Lachen
Eine herzerfrischende Lesung in der Stadtbibliothek Achern bot D’Hämme Helmut Dold an einem nasskalten Novemberabend. Er entfachte ein wahres Feuerwerk an Lebensfreude.
»Den Witz habe ich schon tausendmal erzählt und muss immer noch über ihn lachen.« D’Hämme alias Helmut Dold aus Schuttertal ist schon so eine Rakete in Sachen guter, badischer Witze, aber auf jeden Fall einer, der über seine eigenen Witze so herzhaft lachen kann, als würde er sie zum ersten Mal hören.
Er vertrieb am Donnerstag in der Stadtbibliothek die triste Novemberstimmung weit hinter die Hornisgrinde. Es konnte durchaus sein, dass Dold schon beim Einstieg in einen Witz wie »da fährt ein Mann mit seinem Auto in den Wald« einen Lacher von sich gab, wohlwissend, was da noch folgen sollte. Die Zuhörer amüsierten sich köstlich mit dem waschechten Badener, der seine Witze nicht nur erzählt, sondern von Kopf bis Fuß geradezu lebt: »Ich bringe jeden Tag meine Frau mindestens einmal zum Lachen, deshalb ist sie so schön.«
Witzige Weisheiten
Dold hat den dritten Band des »Badischen Witzbüchle« veröffentlicht und darin finden sich wahrlich »Hämmes Hämmer«, die er in der Stadtbibliothek mit solch einer Begeisterung, mit Blues-Gesang und Trompeten-Sound zur Entfaltung brachte, dass die Gäste Tränen lachten. Hämmes Lebensphilosophie lautet »Lache isch d’beschd Medizin« und davon wich er bei seinem erstklassigen Gastspiel in Achern kein »Muggeseggele« ab. Vielmehr präsentierte er Weisheiten mitten aus dem prallen Leben, bei denen Männer und Frauen ihr Fett abbekamen.
»Es ist gut, wenn ein echter Badener nicht auf seine Frau hört.« Hätte dies jener Willi beherzigt, dann wäre er gewiss nicht mit seiner Frau in diese »Go-Go-Bar« gepilgert, in der er bekannt ist wie ein roter Hund.
Witz wirken lassen
»Macht bitte die Augen zu, ihr müsst die Geschichte auf euch wirken lassen«, riet Dold und alle im Raum konnten sich vorstellen, weshalb man bei einem 80. Geburtstag auf keinen Fall zehn Sex-Witze hintereinander erzählen sollte. Doch den einen oder anderen ließ D’Hämme schon sausen, wobei die Pointen aber stets über der Gürtellinie blieben und ziemlich viel badischen Charme hatten.
Mit neudeutschem »Denglish« kann Dold überhaupt nichts anfangen. Ob Win-Win oder Couchpotatoe ob Location oder Workout, Hämmes Fazit lautet: »Mensch, hör doch mit dem Käs uff!« Denn Badisch sei doch eine »herrliche Sprache«, mit einem Wort lasse sich fast alles ausdrücken und Menschen zum Lachen bringen.