Das Familienunternehmen erhält laut Pressemitteilung den mit 20 000 Euro dotierten VR-Innovationspreis Mittelstand 2020 in der Kategorie „Preis des Handwerks“ der baden-württembergischen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Er wird in diesem Jahr zum 20. Mal verliehen. Übergeben wird der Preis wegen Corona im kleinen Rahmen von Roman Glaser, Präsident des BWGV.

Die Jury würdigt die Hodapp GmbH & Co. KG aus Achern für die Entwicklung einer Fluchttür, die den extrem hohen Anforderungen für den Einsatz in Hochgeschwindigkeitstunneln der Deutschen Bahn standhält und trotzdem zweiflüglig ist und sich zu beiden Seiten (für Flüchtende nach außen, für Rettungskräfte nach innen) öffnen lässt. Hodapp sei dies als erstem Unternehmen weltweit gelungen. Bisher konnten stets nur zwei Türen nebeneinander eingebaut werden, von denen die eine nach außen und die andere nach innen öffnete. 

„Dank dieser einzigartigen Innovation können Fluchtwege bedeutend breiter als bisher angelegt werden“, erklärt die Jury. HPT2 nennt das in dritter Generation geleitete Familienunternehmen die Tür, die Kurzform für „Hodapp Pendeltür zweiflüglig“.

Halten so einiges aus

Die Türen sind laut Mitteilung feuerhemmend, rauchdicht, selbstschließend und widerstandsfähig gegenüber den hohen aerodynamischen Belastungen beim Durchfahren der ICE-Züge. Sie sollen bis zu 25 Jahre halten.

Knapp zehn Jahre vergingen von der Entwicklung bis zur Zulassung durch das Eisenbahn-Bundesamt. Der lange Atem lohnt sich: Hodapp darf für das Bahnprojekt Stuttgart 21 alle Türen produzieren, die im Gleisbereich liegen. Das 1946 gegründete Unternehmen will HPT2 nun auch für ausländische Hochgeschwindigkeits-Bahntunnel modifizieren