Auch im Raum Achern

Die Namensgebung bei Schulen ist oft heikel

Andreas Cibis
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16. März 2018
Bei der Robert-Schuman-Realschule ist der Name Programm. Die Beruflichen Schulen und das Gymnasium werden nicht nach einer Persönlichkeit benannt.

Bei der Robert-Schuman-Realschule ist der Name Programm. Die Beruflichen Schulen und das Gymnasium werden nicht nach einer Persönlichkeit benannt. ©Andreas Cibis

Die Umbenennung einer Lahrer Berufsschule in »Maria-Furtwängler-Schule« wird von Schulleitern im Raum Achern eher kritisch gesehen. Für die Beruflichen Schulen Achern kommt eine Namensänderung nicht in Betracht.

Namensgebungen können bislang heikel sein, das ist nicht nur bei Neugeborenen so. Bei öffentlichen Einrichtungen wie Schulen kann eine Namensfindung recht kompliziert sein. Am Acherner Gymnasium gab es, so erinnert sich Schulleiter Stefan Weih, vor rund 20 Jahren eine Diskussion über den Schulnamen. Da kein passender gefunden wurde, blieb es bei Gymnasium Achern. Dies ist nun mit seinem besonderen Profil ein Markenzeichen geworden. Eine Namensänderung kommt deshalb nicht mehr in Frage.

Bei der Gemeinschaftsschule Achern, der früheren GWRS, wurde zur Einführung der neuen Schulart durchaus über eine Namensänderung diskutiert, wie Schulleiter Heinz Moll anmerkt. »Es muss passen«, meint er zur Namensgebung. Und einen regional passenden Namen zur Schule fand man nicht. Also heißt die Schule nun einfach Gemeinschaftsschule Achern.

Bei der Robert-Schuman-Realschule passt es. Der frühere Schulleiter Friedrich Peter machte sich nicht nur für den Namen der Schule stark, sondern auch für das zum französischen Politiker passende Profil. Das Eintreten für ein vereintes Europa durch Kontakte nach Frankreich und das Einsetzen für den Frieden in Europa ist ein wichtiges Anliegen der Schule. Einziger Nachteil des Namens ist, dass dieser oft mit dem Komponisten Robert Schumann verwechselt wird.

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Dauerhafte Bedeutung

Auch auf Grund der sehr stimmigen Namensgebung der Realschule kann Schulleiterin Karin Kesselburg nicht ganz verstehen, warum die »Berufliche Schule im Mauerfeld Lahr« nun »Maria-Furtwängler-Schule Lahr« heißen wird. »Ich verstehe die Grundlage nicht«, meint sie. Denn ihrem Verständnis nach würden Schulen nicht nach lebenden Personen benannt. Zudem sollten es Persönlichkeiten sein, die in der Vergangenheit gewirkt, aber deren Handlungsfeld auf die Zukunft gerichtet sei. So sei beispielsweise Robert Schuman nicht nur in den Klassenzimmern als Porträt allgegenwärtig, sondern dessen Vermächtnis werde jetzt gerade im Zusammenhang mit dem Brexit an der Schule diskutiert. Die Schulleiterin hat doch Zweifel, ob Maria Furtwängler auf Dauer solch eine Bedeutung für die Lahrer Schule haben könne. Aenne Burda hätte da als Namenspatin ihrer Auffassung nach wesentlich besser gepasst als regionale Unternehmerin, die für die Frauen viel geleistet habe. 

Die Beruflichen Schulen Achern werden den Weg der Lahrer Beruflichen Schule nicht gehen. »Es gibt mit mir definitiv keine Überlegung, der Schule einen persönlichen Namen zu geben«, betont Schulleiter Jörg Krauß. »Ich halte die Umbenennung in Lahr übrigens für äußerst merkwürdig«, ergänzt er.

Wie schwierig Namensgebungen sein können, zeigt sich auch in Oberachern und Sasbach. Die beiden Werkrealschulen fusionierten, aber man wollte die Namen Antoniusschule und Sophie-von-Harder-Schule nicht missen. »Das sind Emotionen dabei«, so Schulleiterin Daniela Gauglitz-Wehle. Die gemeinsame Werkrealschule ist nun die Antoniusschule GWRS Ober­achern-Sasbach, die Grundschule Sasbach ist weiterhin die Sophie-von-Harder-Schule.

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