Diersheimer Friedhof soll parkähnlicher werden
Der Diersheimer Rat billigte am Montag diverse Vorschläge zur Umgestaltung des Friedhofes. Hintergrund ist die neue Bestattungskultur.
Die Nachfrage nach Urnengräbern hat stark zugenommen, während die Belegung von Einzel- und Doppelgräbern rückläufig ist. Dies führt zu vermehrten Freiflächen in den Gräberfeldern. Zudem wird in Diersheim die Urnenbestattung nicht nur in einem Urnengrabfeld, sondern auch in einem besonderen Rasengräberfeld gewünscht, so dass eine Umgestaltung des Friedhofes erforderlich ist.
Entsprechend dem Ergebnis der Vorort-Besichtigung mit dem Ortschaftsrat am 27. Juni stellte Bauhofleiter Arno Weber die geplante Umgestaltung vor. Am Eingang beim Kriegerdenkmal schlug er vor, den Platz optisch aufzuwerten und das Pflaster zu erneuern. Die Hortensienkübel würde er gegen ein Staudenbeet austauschen. Als Wegbegleitung waren einzelne Säulenhainbuchen vorgesehen. Das Gremium wünschte, noch zwei Säulenhainbuchen in den Eingangsbereich zu setzen. Die kaputten Hecken könnten teils mit Bäumen ersetzt werden.
Weber schlug vor, den ganzen Friedhof im Randbereich mit Bäumen einzurahmen. Im hinteren Bereich würden die Gräber immer weniger werden und die vorhandenen langsam ablaufen.
Im Nordwesten soll das neue Urnenfeld angelegt werden. Der Wildwuchs soll entfernt werden. Im Nordosten waren auf dem leeren Feld im Halbkreis Rasengräber mit Sitzgelegenheiten angedacht. Spiegelbildlich wäre auf der anderen Wegseite eine Erweiterung möglich. Ein Feld zum Ablegen für Blumenschmuck wurde aus der Sorge, dass es ein »Dreckeck« gibt, nicht gewünscht.
Geringerer Aufwand
»Wer Blumenschmuck möchte, muss eben ein normales Urnengrab nehmen, die Grasfelder sind extra so konzipiert, dass auch jemand ein gepflegtes Grab im Ort haben kann, wenn er keine Angehörigen zum Pflegen hat«, meinte Doris Hertweck. Die vom Gremium gewünschte Trauerweide würde ebenfalls einen Platz finden. Die bereits angelegten Doppelgrabfelder in der Friedhofmitte und im Südosten würde man erhalten und erweitern. Einzelgräber seien auch weiterhin möglich. Als Farbtupfer hatte Weber vier Frühblüherfelder eingeplant. Wichtig sei, den Pflegeaufwand so gering wie möglich zu halten.
»Das Konzept ist langfristig angelegt, die Gestaltung kann sich noch 20 Jahre und länger hinziehen, je nachdem wie die Nutzungszeiten der noch belegten Gräber sind«, betonte Bauamtsleiter Roland Mündel. Für die Rasengräber kämen einheitliche Granitplatten der Stadt in den Rasen, über die gemäht werden könne. Ob zusätzliche Bänke aus Kunststoff oder Holz sind, wird noch entschieden. Haushaltsmittel sind bereits für 2018 angemeldet, die ersten Maßnahmen geplant.
Am Rande/Bürgeranfrage
Eine Bürgerin erkundigte sich nach dem Haus im Eichenweg 11, das im Amtsblatt zum Verkauf stand. Sie habe gehört, dass dort zwölf Flüchtlinge einquartiert werden sollten. »Das Haus war zum Verkauf ausgeschrieben, was nicht stattgefunden hat«, erklärte Ortsvorsteherin Doris Bleß. Von einer Flüchtlingsunterbringung wisse sie nichts. Das Haus im Besitz der Stadt stehe nun nicht mehr zum Verkauf.
Wie Hauptamtsleiter Thomas Bantel auf Anfrage erklärte, eigne sich das Haus zur Unterbringung von Flüchtlingen. Die Stadtverwaltung prüfe momentan die Nutzung dieser als auch anderer Unterkünfte zu diesem Zweck. Wie viele und zu welchem Zeitpunkt Flüchtlinge hier untergebracht werden könnten, hänge davon ab, wie viele Flüchtlinge der Stadt noch zugeteilt würden, was derzeit noch nicht geklärt sei.
Das Landratsamt nutzt derzeit in Rheinau lediglich das Immobilie »Am Viehgrund« in Freistett, wie eine Anfrage an den Kreis ergab. em