Vernissage im Rathaus

Dietrich Weisenborn zeigt »Mensch und Tier« in Lauf

Julia Brunner
Lesezeit 3 Minuten
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01. Oktober 2018

Surreal angehauchte Werke sind das Metier von Dietrich Weisenborn (rechts). Seine am Freitag eröffnete Ausstellung im Laufer Rathaus (links mit Bürgermeister Oliver Rastetter) ist hier bis Ende Oktober zu sehen. ©Julia Brunner

Erst zwei Tage vor der Vernissage ist das letzte Bild fertig geworden, seit Freitag hängt es nun im Laufer Bürgersaal: Dietrich Weisenborn zeigt in seiner Ausstellung »Mensch und Tier« manch surreale Werke – für die er sich teils in der Natur inspirieren ließ. 
 

In der Region ist Dietrich Weisenborn kein Unbekannter. Im Jahr 2013 gab es schon eine Vernissage mit seinen Bildern in Lauf. In der aktuellen Ausstellung sind hauptsächlich verzerrte, futuristische Porträts, aber auch Landschaftsbilder zu sehen. »Ich bin immer wieder fasziniert, wie Sie in die Tiefe gehen«, sagte Bürgermeister Oliver Rastetter in seiner Begrüßungsrede. 

Natur als Ideengeber

Weisenborn ist kein gelernter Maler. »In der Schule habe ich zwar viel gemalt, aber ich habe fast 30 Jahre nichts gemacht. Erst vor fünf Jahren habe ich das Malen wiederentdeckt«, erklärte er. Dann habe er einfach Farbe gekauft und auf eine Leinwand geschmissen. »Wie ein Baby«, schmunzelte er. 

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Erst als seine Wohnung nach einem Jahr voller Bilder stand, hat sich Weisenborn genauer überlegt, was er malen möchte. »Ich mache viele Fotos und fahre durch den Wald und die Berge«, sagte er. Auf einer solchen Tour hat er auch einen Geißbock entdeckt, der nun ebenfalls im Bürgersaal hängt. »Ich habe dann im Hintergrund ein Wattenmeer gemalt und den Himmel. Ein absolut leeres Bild, also habe ich noch ein paar Äste draufgeklatscht.« Diese Mentalität zieht sich durch viele seiner Bildern. Manchmal stünden sie jahrelang rum. »Ich male dann noch was dazu, wenn mir das Bild sonst zu langweilig ist«, meint Weisenborn. 

Dabei sucht er ständig neue Details und Farbkombinationen. Im Internet und in Museen holt sich Weisenborn Inspiration von anderen Künstlern. An seinen eigenen Werken arbeitet er meist 20 bis 30 Stunden. »Aber maximal 50, das reizt mich dann aber komplett aus. Danach will ich an dem Bild nichts mehr machen«, erklärte der Künstler. 

Am Anfang hat er noch auf Leinwänden gemalt, doch schnell nahmen ihm die zu viel Platz weg. Jetzt malt er meist mit Ölfarben auf Holzfaserplatten. Mit dem neuesten Werk ist der Künstler noch nicht ganz zufrieden. »Fette Beute« zeigt den Kopf eines Huhns – mit einem dicken Mann im Schnabel. »Es ist noch so leer, vielleicht male ich noch eine Nelke quer über das Huhn«, sagte er schmunzelnd. 

Neben Lauf hatte Weisenborn schon 26 Ausstellungen in sieben Ländern, darunter in Russland und Marokko. Noch bis zum 31. Oktober kann man die Bilder im Bürgersaal zu den Öffnungszeiten des Rathauses betrachten.

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