Drei Jungstörche im Nest auf der Oberkircher Pfarrkirche
Große Freude bei den Storchenfreunden in Oberkirch: Erstmals gibt es Nachwuchs bei den Stadtstörchen auf der Pfarrkirche. Auch in den beiden Nestern in Stadelhofen und Zusenhofen sind Jungtiere geschlüpft.
Was Rudolf Hans Zillgith am 30. März auf dem Dach der Pfarrkirche St. Cyriak erblickte, stimmte in zuversichtlich: Das Storchenpaar war mächtig am Balzen. Vom Ergebnis der Brutversuche überzeugte sich der Oberkircher am Freitagvormittag mithilfe der Freiwilligen Feuerwehr und deren Drehleiter. Und tatsächlich: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten hat es geklappt mit dem Nachwuchs bei den Stadtstörchen. »Oberkirch ist also doch eine fruchtbare Gemeinde«, freut sich Zillgith.
Etwa acht Tage alt und damit schon doppelt so groß wie zum Zeitpunkt ihres Schlüpfens, dürften die drei Jungstörche sein, die sich nun im eigens präparierten Nest tummeln, meint der Zusenhofener Storchenexperte Manfred Just. Auch in den bereits etablierten Nestern in Zusenhofen und Stadelhofen seien jeweils drei Jungtiere geschlüpft und damit deutlich mehr als im Landesdurchschnitt, der bei 1,6 bis 1,8 Tieren pro Nest liege.
Er hoffe nun, dass es keine Wetterkapriolen gibt und alle Jungstörche durchkommen, betont Just. Mitte Juni, noch bevor die Störche flügge werden und das Nest verlassen, soll dann die Beringung stattfinden.
Auch wenn sich Just über die ständig wachsende Storchenpopulation freut, bereitet sie ihm dennoch Sorgen. Die vielen Tiere gefährdeten die Bestände von bodenbrütenden Vögeln wie der Feldlerche, dem Kibitz, dem Rebhuhn oder dem Fasan. Auch kleine Hasen gehörten auf die Speisekarte des Storchs sowie auf die des Fischreihers, dessen Population auch weiter zunehme.