Dritter Abschnitt zum Ausbau des Glasfasernetzes steht an
Zur Finanzierung des Breitbandausbaus nimmt Lauf einen Kredit über 1,2 Millionen Euro auf. Auf die Förderbescheide des Landes muss die Gemeinde allerdings noch warten.
Die Förderbescheide des Landes für den Ausbau des Glasfasernetzes in Lauf fehlen. Das war in der Gemeinderatssitzung am Dienstag zu hören. Dennoch könne man bauen, versicherte Kämmerer Ralph Essig-Christeleit. Die dafür nötigen Unbedenklichkeits-Bescheinigungen habe man bekommen. Auf die Förderbescheide werde man eventuell noch das ganze erste Halbjahr 2019 warten müssen. »Man muss nicht alles verstehen«, kommentierte Bürgermeister Oliver Rastetter.
Bis zum Jahresende hat die Gemeinde rund zwei Millionen Euro in das Glasfasernetz investiert. Der zweite Bauabschnitt beim Tiefbau steht kurz vor dem Abschluss. Vom Land gingen bislang 560 000 Euro als Zuschuss ein, von den Grundstückseigentümern rund 100 000 Euro an Anschlusskosten-Beiträgen. 150 Bürger haben bisher einen Netzanschlussvertrag abgeschlossen. Rund die Hälfte von ihnen sei am Netz, informierte die Verwaltung.
Gestaffelte Kosten
Zwischen 250 Euro (mit Eigenleistungen) und 750 Euro müssen die Hausbesitzer für den Glasfaseranschluss einmalig bezahlen. Wer sich erst zu einem Anschluss entschließt, wenn der Graben vor seiner Haustür wieder zugeschüttet ist, muss dafür die tatsächlich anfallenden Kosten tragen, die wesentlich höher liegen. Das beschloss der Gemeinderat. Vom Vorschlag des Kämmerers, für Nachzügler noch einen Sonderpreis von 1500 Euro zu verlangen, solange die Baufirmen im Ort seien, hielten die Räte nichts. Haushaltsrechtlich sei es gar nicht möglich, den Bürgern hier Geschenke zu machen, sagte Siegfried Huber (Freie Bürger Lauf).
Um alle Ausgaben für das Glasfasernetz stemmen zu können, macht die Gemeinde jetzt von dem eingeplanten Kredit im Wirtschaftsplan der Gemeindewerke Gebrauch. Der Rat stimmte zu, dass bei der kfw-Bank 1,2 Millionen Euro zu einem Zinssatz von rund 0,7 Prozent aufgenommen werden. Die Zinsbindung gilt für zehn Jahre, die Laufzeit liegt bei 20 Jahren. Tilgen will die Gemeinde den Kredit mit den Pachteinnahmen des Netzbetreibers.
Im dritten Bauabschnitt sollen die Bagger weitere 8,8 Kilometer Gräben für die Glasfaserleitungen in folgenden Straßen aufreißen: Reste des Gebietes Rötel, Aspich, das Baugebiet Kopfgarten/Silberloch/Schützenstraße, Lochwaldstraße und Äckerle. Gerechnet hatte die Gemeinde mit Kosten von netto 1,55 Millionen Euro. Die Firma Josef Schnell aus Baden-Baden bot an, die Arbeiten für rund 1,25 Millionen Euro netto zu erledigen. Der Gemeinderat stimmte der Auftragsvergabe zu. Die Arbeiten sollen Mitte Januar beginnen und bis Mitte 2019 dauern.