Echte Mösbacherin Rosa Schwenk wird 100 Jahre alt
Rosa Schwenk aus Mösbach kann zu ihrem 100. Geburtstag heute auf ein langes, arbeitsreiches und schönes Leben zurückblicken und sehr dankbar für viel Gutes sein.
»Ich habe mich immer gefreut, wenn sich die ganze Familie um den Tisch versammelt hat«. Diese Freude werden zwei Kinder, vier Enkel und zwei Urenkel heute Rosa Schwenk sehr gerne machen, denn die Mösbacherin darf ihren 100. Geburtstag feiern. Rosa Maria Schwenk ist nach einer 101-jährigen Bürgerin aktuell die zweitälteste Einwohnerin in der Großen Kreisstadt, so dass heute auch Oberbürgermeister Klaus Muttach und Ortsvorsteherin Gabi Bär gratulieren und die Ehrenurkunde von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier überreichen.
Die Jubilarin, die derzeit im Haus Lea in Kappelrodeck in Pflege ist und sich hier sehr wohl fühlt, ist eine waschechte Mösbacherin. Sie wurde am 30. April 1919 als Tochter von Karl Sutterer und Ida Sutterer, geborene Schneider, geboren und sie wuchs mit ihren beiden Geschwistern im Gasthaus »Linde« in der Ortsmitte von Mösbach auf.
Arbeit auf dem Feld
Von Kindesbeinen an war sie in den Betrieb des Gasthauses und vor allem in die Landwirtschaft eingespannt, wobei ihr besonders die Arbeit auf dem Feld, in den Reben oder in den Obstbäumen gefiel. »Mit dem Fritz habe ich gerne gezackert«, erzählte Rosa Schwenk und ihre Augen funkelten, denn Pferd »Fritz« war ihr unter den vielen Tieren wie Kühe, Schweine und Hühner besonders ans Herz gewachsen. Eine gerade Furche nach der anderen hat sie mit »Fritz« gezogen und das Zackern auf dem Acker muss ihr so viel Spaß gemacht haben, dass sie einmal zu Weihnachten einen eigenen Pflug geschenkt bekam.
Als ihr Bruder Herbert Sutterer (»Lindenwirt«) in den Krieg ziehen musste, lag die schwere Feldarbeit fast ausschließlich bei ihr. Da war es auch keine Seltenheit, dass in den Maiwald geradelt werden musste, um beim Heu machen zu helfen und auch sonst dafür zu sorgen, dass die Tiere im Stall versorgt waren, die Kirschen geerntet und die Kartoffeln rausgemacht waren. Viel Freizeit oder gar Urlaub gab es nicht, sehr gerne hat sie im Kirchenchor gesungen, am Dorfleben teilgenommen und vor allem getanzt.
Zwei Kinder
Vielleicht hat sie dabei auch so richtig ihren späteren Ehemann Wilhelm Schwenk lieben gelernt, doch gekannt hatte sie ihn schon vom Kindergarten und der Schule. Denn beide gingen die gleiche Klasse und haben als Kinder und Jugendliche sicherlich so manches erlebt. Am 28. Januar 1950 sagte sie »Ja« zu ihrem Wilhelm sagte und begann mit ihm ein gemeinsames Leben. Zwei Kinder erblickten das Licht der Welt und im Renchener Weg bauten sie sich ihr Haus. Kinder, Familie, Haus und Hof bestimmten ihren Alltag. Ein Besuch im Karlsruher Zoo oder eine Autofahrt mit dem VW »Käfer« an den Bodensee waren Höhepunkte, an Urlaub war nicht zu denken. Doch bis ins hohe Alter hinein durfte sie mit ihrem Ehemann beisammen sein, goldene und diamantene Hochzeit feiern. 2014 starb Wilhelm Schwenk und Rosa Maria Schwenk bleiben wunderbare Erinnerungen an ein erfülltes und reiches Leben.