Ehemaliger Ortsvorsteher prägte Ortsbild und Vereine
Als charismatische und begeisternde Persönlichkeit wird Herbert Vogt der Gemeinde Bad Peterstal-Griesbach in Erinnerung bleiben. Das kam in der Beerdigung des ehemaligen Ortsvorstehers von Bad Griesbach zum Ausdruck. Vogt war am Freitag vor einer Woche mit 89 Jahren gestorben.
»Herbert Vogt hat sich in vielfacher Weise in der politischen und kirchlichen Gemeinde und in den Vereinen eingebracht.« Pfarrer Klaus Kimmig fand in der Wortgottesfeier, die der Beisetzung von Herbert Vogt vorausging, lobende Worte. Von 1969 an war Herbert Vogt Mitglied des ersten Pfarrgemeinderates der Gemeinde St. Antonius. Am 3. April 1928 geboren heiratete er am 15. April 1958 seine Ehefrau Mathilde. Tochter Gabi und Sohn Claus nahmen gemeinsam mit den drei Enkelkindern Abschied.
»Die große Familie meines Vaters war die Gemeinde.« Diese Aussage von Claus Vogt, die Bürgermeister Meinrad Baumann im Nachruf der Gemeinde zitierte, kennzeichnet ausdrucksstark das Leben von Herbert Vogt, der am Freitag in Bad Griesbach beigesetzt wurde. Baumann beschrieb Herbert Vogt als »charismatische, begeisternde und durchsetzungsfähige Persönlichkeit, welche die Mitbürger zu mobilisieren und zu motivieren wusste«. 46 Jahre Mitgliedschaft im Gemeinderat, 26 Jahre Ortsvorsteher von Bad Griesbach, seit 1954 Mitglied im Kurbeirat – Bürgermeister Baumann fasste Herbert Vogts kommunalpolitisches Engagement als »in seiner Intensität und Dauer einzigartig« zusammen. »Auch im politischen Ruhestand engagierte sich Herr Vogt weiter, er lieferte aus seiner reichen Erfahrung viele Denkanstöße und wortgewaltige Debattenbeiträge«, so Meinrad Baumann.
"Ortsbild und Vereinswesen wesentlich geprägt"
Auch Ortsvorsteher Ludwig Kimmig lobte den Verstorbenen und seine lebenslange Aktivität für Ort und Gemeinwohl. »Er war einer, der ganz gern auch mal selbst Hand anlegte«, erinnerte sich Kimmig. Besonders das Haus St. Anna habe Vogt am Herzen gelegen. Mit seiner Arbeit habe er »Ortsbild und Vereinswesen wesentlich geprägt«.
Für die örtlichen Vereine fasste Lothar Bächle das Wirken von Herbert Vogt zusammen. »Er war Mitbegründer zahlreicher Vereine«, das Ehrenamt habe für Vogt immer einen sehr hohen Stellenwert gehabt, lobte Bächle. Wie Bürgermeister Baumann führte auch er die Antriebskraft, die Herbert Vogt anspornte, auf seine Jugenderlebnisse zurück.
Kurz vor Kriegsende, mit 17 Jahren noch einberufen, kam Vogt nach kurzer Kriegsgefangenschaft zurück in seinen Heimatort. Seit 1944 war er »vorbildlicher Feuerwehrmann« und gründete mit zwölf anderen zusammen 1947 die Kolpingsfamilie Bad Griesbach. In den Anfangsjahren war er auch unter den Theaterspielern. Die Habererhütte sei »unter seiner Federführung mit der Kolpingsfamilie entstanden«, so Bächle. Auch die Ski- und Wandervereinigung, die heutige Skizunft hob er 1952 mit aus der Taufe und war 24 Jahre lang ihr Schriftführer. Lothar Bächle erinnerte sich an »seine in Sütterlin verfassten Protokollbücher«. Die Liste seiner Ehrenmitgliedschaften »ist unendlich lang«, verwies Bächle auf die Würdigungen, die Vogt zuteil geworden waren. Als letzte Ehrung spielte die Musik- und Trachtenkapelle Bad Griesbach für ihr Ehrenmitglied am Grab.