Ehrenamtlicher Einsatz für mehr Sicherheit in Ottenhöfen
Das ist eine der vielen schönen Seiten im Achertal. Damit ein gefahrloser Mühlenbesuch möglich ist, baut eine freiwillige Helfergruppe in Ottenhöfen mal geschwind eine neue Brücke. Und sehen lassen kann sich das Bauwerk auch noch.
Der Schwarzwaldverein Ottenhöfen und die Trachten- und Volkstanzgruppe arbeiten seit Jahren mit jungen, ehrenamtlichen Handwerkern zusammen, um in Ottenhöfen die Mühlen zu renovieren sowie die Mühlräder neu zu bauen. So wurden die Mühlräder an der Kopp-Mühle am Hagenstein, an der Benz-Mühle im Unterwasser und der Schulze-Mühle im Simmersbach erneuert. An der Kopp-Mühle gab es bislang nur einen Zugang über die stark befahrene Landstraße, was für die Besucher nicht ungefährlich war.
So hat sich die freiwillige Arbeitsgruppe unter der Federführung von Udo Kimmig, der neben dem Vorstand der Trachten- und Volkstanzgruppe und beim Schwarzwaldverein als Fachwart für Heimatpflege verantwortlich zeichnet, bereit erklärt, eine Fußgängerbrücke über die Acher vom derzeit im Bau befindlichen neuen Rad- und Fußgängerweg nach Seebach zur Kopp-Mühle zu bauen, damit diese einen Zugang abseits vom Straßenverkehr erhält.
Startschuss im Mai
Im Mai wurde mit dem Behandeln der abgebundenen Holzteile begonnen. Im ehemaligen Sägewerk Huber im Unterwasser wurde die Brücke vorgefertigt und aufgebaut. Grundlage sind zwei verzinkte Stahlträger mit einer Spannweite von elf Metern. Die Holzkonstruktion wurde von Robert Kimmig entworfen und statisch geprüft. Die Brücke wurde bis auf die Ziegeleindeckung komplett erstellt. Die Besonderheit ist die Verzierung des Geländers mit vier imitierten halben Wasserrädern, die zum einen die Verbindung zum Mühlendorf, aber auch das Wappen von Ottenhöfen darstellen sollen. Die vorgefertigte Brücke wurde nun am Freitag im Sägewerk verladen und mit einem spektakulären Transport, der durch die Freiwillige Feuerwehr Ottenhöfen abgesichert wurde, zum künftigen Standort an der Hagenbruck-Kurve transportiert.
Am Samstag um 6 Uhr wurde die L 87 mit einer Ampelreglung abgesichert. Der Kranwagen der Firma Berger hat die Brücke professionell zentimetergenau auf die Betonfundamente rechts und links der Acher platziert. Da die ehrenamtlichen Helfer nicht nur Mühlrad-, sondern auch Brückenbauer sind, die schon die Brücke über den Unterwasserbach gebaut haben, verlief auch bei diesem Bauwerk alles reibungslos. Schon bald konnte die einspurige Ampelregelung auf der Landstraße wieder aufgehoben werden.
Neues Schmuckstück
Neben einer Spannweite von elf Metern hat die Brücke eine Außenbreite von zwei Metern und eine Durchgangsbreite von 168 Zentimetern. Als Holz wurde Douglasie verwendet und das Gesamtgewicht beträgt rund acht Tonnen. Bürgermeister Hans-Jürgen Decker lobte das Bauwerk, das sich mit seiner Holzkonstruktion harmonisch in die Landschaft einfüget und ein neues Schmuckstück für Ottenhöfen sein wird. Er dankte allen ehrenamtlichen Helfern für die hervorragende Leistung, für die sie seit Baubeginn bis heute rund 400 freiwillige Arbeitsstunden geleistet haben.
Das Dach wird in den nächsten Tagen mit Ziegeln eingedeckt. Auch die Anschlüsse auf beiden Seiten der Brücke werden die ehrenamtlichen Helfer noch herrichten, sodass die Besucher künftig einen gefahrfreien Zugang zur Kopp-Mühle vom neuen Rad- und Fußweg aus haben.