Achern

Eichenbestand im Oberacherner Wald wird immer geringer

Michaela Gabriel
Lesezeit 3 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
19. August 2017
Forstbezirksleiter Bernhard Mettendorf erläuterte Vertretern des Orts- und Gemeinderats im Beisein von Oberbürgermeister Klaus Muttach die Ziele der Waldbewirtschaftung in Oberachern.

Forstbezirksleiter Bernhard Mettendorf erläuterte Vertretern des Orts- und Gemeinderats im Beisein von Oberbürgermeister Klaus Muttach die Ziele der Waldbewirtschaftung in Oberachern. ©Matthias Heidinger

»Wir sind nicht die Profitgeier!« Das versicherte der Leiter des Forstbezirks Oberkirch, Bernhard Mettendorf, gestern im Oberacherner Wald. Trotzdem sei die Ernte dicker Bäume nötig und gerechtfertigt – auch wenn dies einige Bürger anders sähen.

Vertretern des Oberacherner Ortsrates und Oberacherner Gemeinderäten wurden am Freitagmittag Gesichtspunkte der Waldbewirtschaftung erläutert. Forstfachleuten des Amtes für Waldwirtschaft übertrage man diese Aufgabe für den gesamten Acherner Stadtwald, erklärte vor Ort Oberbürgermeister Klaus Muttach. Dem rund 78 Hektar großen Oberacherner Wald komme als Erholungswald eine besondere Bedeutung zu. 

Der neue Forstbetriebsplan für die kommenden zehn Jahre sei gerade fertig geworden, berichtete Bernhard Mettendorf. Die Ziele für die kommenden Jahre habe er vor zwei Jahren mit Oberbürgermeister Klaus Muttach festgelegt: »Die Ökologie und die Sozialfunktion haben hier die größte Bedeutung.« Die Wirtschaftlichkeit sei diesen Zielen untergeordnet, doch es solle so viel erwirtschaftet werden, dass die Kosten gedeckt seien.

Mehr dicke Bäume

In den vergangenen Jahren habe der Acherner Stadtwald meist vierstellige Eurobeträge als Plus erwirtschaftet, so Mettendorf. Der Oberacherner Gemeinderat Bernhard Keller erinnerte daran, dass früher viel mehr Gewinn aus dem Gemeindewald erzielt worden sei. Seit damals seien aber die Kosten für die Bewirtschaftung weitaus stärker gestiegen als die Holzerlöse, wurde ihm erklärt. 

- Anzeige -

Die Zustandserfassung des Acherner Waldes habe ergeben, dass bei gleichem Holzvorrat wie vor zehn Jahren der Anteil starker, dicker Bäume gestiegen sei. Man schlage nicht so viele ein, wie es wirtschaftlich geboten wäre, so Mettendorf. Es gebe rund 30 Baumarten und um diese Vielfalt zu erhalten, müsse man eingreifen. Schaffe man kein Licht am Waldboden, dann wüchsen fast nur noch Buchen und Tannen auf. Eichen könnten sich nur auf lichten Flächen ansiedeln und seien jahrzehntelang nicht mehr gepflanzt worden.

Bernhard Mettendorf und Forstrevierleiter Gerhard Bruder zeigten Oberbürgermeister Klaus Muttach, Bernhard Keller, Rosa und Adolf Karcher und Oliver Rest ein Experiment zur Begünstigung von Eichen an einem Südhang unterhalb des Sattels am Bienenbuckel. Die 2003 gesetzten Eichen sind inzwischen rund acht Meter hoch. Wenn man jedoch nicht für viel Geld mehrmals eingegriffen hätte, um die von allein stark aufwachsende Kastanie zurückzudrängen, dann hätten auch diese Eichen keine Chance.

Fällungen notwendig

Gerade weil die Eiche als Lichtbaumart nicht von alleine nachwachse, lasse man die alten Eichen im Oberacherner Wald so lange wie möglich stehen, war zu hören. Alle stehen zu lassen, werde jedoch nicht gehen. In zehn Jahren könnten von den alten Eichen am Sattel nur noch die Hälfte übrig sein, war zu hören – unter anderem aus Verkehrssichungspflichtsgründen. »Wir müssen die Bäume schlagen, solange sie dick sind, aber noch nicht löchrig«, nannte Bernhard Mettendorf einen anderen Grundsatz. 

Er wies auch darauf hin, dass der Anteil der Nadelhölzer im Acherner Wald von 30 auf 26 Prozent zurückgegangen sei. Hier werde man wieder gegensteuern. Bedingt durch die technische Entwicklung in den Sägewerken sei dickes Nadelholz nicht mehr gefragt. Die Sägewerke nähmen lieber Stämme mit weniger starkem Umfang. Dass mehr Lichteinfall auf den Waldboden sich auf die Zahl der Mäuse und Zecken auswirke, wie ein Bürger befürchte, sei nicht richtig, erklärte der Fachmann. Zecken seien immer da und nutzten alle Säugetiere im Wald als Wirte.

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

Bürgermeister Uwe Gaiser mit den Helfern des Schlossgrund-Projekts: stehend Natascha Spinner, Wolfgang Roth, Otto Streck, Bärbel Streck, Klaus Kimmig, Gundula Ganteführer, Michael Braun, Christiane Roth, Waltraut Ducksch, Harald Blust, Franz Huber. Vorne kniend: Thomas Gmeiner, Thomas Huber, Ulrich Ducksch.
vor 1 Stunde
Mehr als ein Aufstieg
Tausende Arbeitsstunden, Hunderte Tonnen Material und jede Menge Durchhaltevermögen stecken im Aufgang zum Schlossgrund in Oppenau. Entstanden ist viel mehr als nur ein Aufstieg.
Mit Walter Scholz verfolgten auch seine Frau Silvia und sein Sohn Alexander den Festakt im Bürgersaal.
vor 4 Stunden
Achern
Der Acherner Startrompeter Walter Scholz erhielt die Staufermedaille in Gold des Landes Baden-Württemberg. Musikmanager Herbert Nold überreichte eine Doppel-Platin-Schallplatte.
Beim ehemaligen Gasthaus Krone in Rheinbischofsheim geht es oft eng zu. Das beklagen Anwohner und Ortschaftsräte. Abgemeldete Autos aus Frankreich seien die Ursache.
28.03.2024
Viele Autos bei der "Krone"
Ortschaftsrat und Bürger sammeln in Rheinbischofsheim kritische Stellen für die Verkehrsschau im April. Ärger bereitet vor allem wildes Parken.
Saisonstart beim Golfclub (von links): Clubmanagerin Tanja Taxis, Vizepräsident Klaus Sturn, Vizepräsidentin Ingrid Volkenand und Präsident Thomas Kohler im Geräteraum.
28.03.2024
Der Golfclub setzt auf Naturnähe
Der Golfclub Urloffen mit seinen 900 Mitgliedern ist auch als Kaderstützpunkt des Golfverbands vorbereitet auf die neue Saison. Interessierte können jederzeit reinschnuppern.
Am 29. Januar brannte die „Neue Hütte“ ab. Da die Ermittlungen laufen, darf der Brandschutt noch nicht beseitigt werden.
28.03.2024
Untersuchungen laufen noch
In Rheinbischofsheim liegen Wochen nach dem Brand im Wald weiterhin Schuttreste einer Hütte.
Die Hesselhurster Kinder freuen sich schon jetzt auf die immer schönen Basteltage unter der Anleitung von Jugendleiterin Bianca Krieg beim Förderverein Dorfgemeinschaft Hesselhurst. ⇒Foto: Richard Lux
28.03.2024
Hauptversammlung
Hauptversammlung: Die Dorfgemeinschaft Hesselhurst zählt bereits 204 Mitglieder. Auch dieses Jahr sind wieder eine Menge Aktionen geplant.
Der Hegering Hinteres Renchtal hat die Wiederansiedlung des Luchses im Schwarzwald kontrovers diskutiert.
28.03.2024
Oppenau
Der Hegering Hinteres Renchtal diskutierte bei seiner Versammlung über den Luchs. Dessen Wiederansiedlung könnte vor allem mit den Schutzmaßnahmen für ein anderes Tier kollidieren.
Die ABL tritt bei der Gemeinderatswahl mit voller Liste an. 
28.03.2024
Achern
Die Acherner Bürger Liste tritt mit Personen aus allen Acherner Teilorten bei der Gemeinderatswahl an. Alle aktuellen Stadträte bewerben sich wieder.
Ehrungen beim SC Önsbach, von links Werner Huschka, Angelika Weber, Beate Hund, Ursula Schemel, Reiner Steurer, Roland Gutenkunst, Hermann Haungs, Bruno Tabor, Werner Ell, Gregor Harter und Monika Kast. 
28.03.2024
Achern - Önsbach
Der 886 Mitglieder starke SC Önsbach geht optimistisch in die Zukunft. Für die neue Saison wird wieder eine Fußball-Herrenmannschaft gemeldet.
Ein Teil der Geehrten der Kolpingsfamilie Lautenbach mit den Vorsitzenden und geistiger Leitung (von links): Vorsitzende Eva Breuer, Josef Müller, geistige Leitung Sabina Breidung, Bernhard Müller und stellvertretende Vorsitzende Stefanie Fischer.
28.03.2024
Lautenbach
Im zurückliegenden Kalenderjahr feierte die Lautenbacher Kolpingsfamilie ihr 75-jähriges Jubiläum. Darauf blickte man in der Jahreshauptversammlung zufrieden zurück. Außerdem wurden langjährige Mitglieder geehrt.
Yvonne Bierer, Tanja Weinzierle (links) und Michael Sauter (rechts) informierten über die Fällungen im Binzigwald.⇒Foto: Meier
28.03.2024
Binzigwald
Anwohner des Binzigwalds zeigten sich bei einer Begehung des Schonwaldes überrascht davon, dass dort mit schwerem Gerät Bäume gefällt worden waren. Die Förster nahmen vor Ort Stellung.
Sie kandidieren für den Stadelhofener Ortschaftsrat: von links Klaus Müller, Lena Blümle, Diana Vogt-Bruder, Sebastian Hund, Rainer Huber, Thomas Schadt, Frank Grimmig, Katja Hund, Marius Meier, Markus Plail, Fabian Knapp, Annika Spraul, Bastian Springmann und Dominic Ell (von links).
28.03.2024
Ortschaftsratswahl
14 Kandidaten für zehn Plätze – so lautet die Formel bei der Ortschaftsratswahl in Stadelhofen. Mit dabei ist erstmals auch eine 17-Jährige.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • HYDRO liefert etwa Dreibockheber für die Flugzeugwartung. 
    26.03.2024
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl fustionieren
    HYDRO Systems KG und Rhinestahl schließen sich zusammen. Mit diesem Schritt befinden sich die Kompetenzen in den Bereichen Ground Support Equipment (GSE) und Aircraft- & Engine Tooling unter einem Dach.
  • Alle Beauty-Dienstleistungen bietet die Kosmetik Lounge in Offenburg unter einem Dach.
    26.03.2024
    Kosmetik Lounge Offenburg: Da steckt alles unter einem Dach
    Mit einer pfiffigen Geschäftsidee lässt Elena Plett in Offenburg aufhorchen. Die staatlich geprüfte Kosmetikerin denkt "outside the box" und hat in ihrer Kosmetik Lounge ein außergewöhnliches Geschäftsmodell gestartet.
  • Konfetti, Flitter und Feuerwerk beschließen die große Preisverleihung im Forum-Kino in Offenburg. Die SHORTS feiern 2024 ihr 25. Jubiläum. 
    26.03.2024
    25 Jahre SHORTS – 25 Jahre Bühne für künftige Filmemacher
    Vom kleinen Screening in 25 Jahren zum gewachsenen Filmfestival: Die SHORTS der Hochschule Offenburg feiern Jubiläum. Von 9. bis 12. April dreht sich im Forum-Kino Offenburg alles um die Werke junger Filmemacher. Am 13. April wird das Jubiläum im "Kesselhaus" gefeiert.
  • Das LIBERTY-Team startet am Mittwoch, 27. März, in die Afterwork-Party-Saison. 2024 finden die Veranstaltungen in Kooperation mit reiff medien statt. 
    22.03.2024
    Businessaustausch jetzt in Kooperation mit reiff medien
    Das Offenburger LIBERTY startet mit Power in die Eventsaison: Am Mittwoch, 27. März, steigt die erste XXL-Afterwork-Party mit einem neuen Kooperationspartner. Das LIBERTY lädt zusammen mit reiff medien zum zwanglosen Feierabend-Businessaustausch ein.