Ein Brand bei LuK wäre große Herausforderung
Dass der Einsatzleiter der Sasbacher Feuerwehr bei einem »Brand« Einsatzkräfte von der Feuerwehr Ottersweier anfordert, hat es bisher bei einer Übung noch nicht gegeben. Nun war also Premiere bei einer Übung bei der LuK.
Bei einem Verkehrsunfall auf der neuen B 3 etwa war es schon vorgekommen, dass die Leitstelle die Sasbacher Wehr alarmierte, es sich dann allerdings herausstellte, dass sich der Unfallort auf Gemarkung Ottersweier befand. »Wir haben an vielen Stellen eine gemeinsame Grenze«, sagt Ottersweiers Bürgermeister Jürgen Pfetzer. Amtskollege Gregor Bühler: »Wir denken nicht in Orts- oder Kreisgrenzen, beim Glasfaserausbau funktioniert die Zusammenarbeit sehr gut.«
Nun haben die Feuerwehren der Nachbargemeinden erstmals eine große Übung mit 92 Einsatzkräften gemeinsam absolviert. Mit Helfern des DRK-Sasbach wurde die zukunftsweisende Premiere bestens bestanden. Von der Firma Luk waren Logistikleiter Martin Horn, der Brandschutzbeauftragte Markus Friedmann und Alois Jülg (Zentrale Werkserhaltung) dabei.
Wird sich verstärken
»Viele Sachen sind bei der Übung gut gelaufen. Die Zusammenarbeit über Kreisgrenzen hinweg wird sich noch verstärken«, sagt Günter Dußmann, stellvertretender Kreisbrandmeister des Landkreises Rastatt. Speziell bei Großeinsätzen sei es letztlich egal, aus welchem Kreis die Fahrzeuge anfahren. Wichtig sei, dass schnell und versiert geholfen wird und es keine Probleme bei der Tagesverfügbarkeit gibt.
Der hauptamtliche Kommandant der Bühler Wehr gab bei der Manöverkritik auch einige gute Anregungen zu Themen wie Entrauchung der Halle, Aufstellung der Fahrzeuge oder Pläne zur schnellen Orientierung in der Werkshalle, die intern vertieft werden.
Kommandant Klaus Spengler (Sasbach) und sein Stellvertreter Swen Broß (Einsatzleiter) hatten mit dem LuK-Werk ein Objekt ausgewählt, das erst im Laufe des Abends seine wahre Dimension offenbarte – etwa bei der Suche nach den vermissten Personen in der weitläufigen Produktionshalle oder im Funkverkehr, der durch das viele Metall und die weite Entfernung zum Einsatzleitfahrzeug gestört wurde.
Fass umgefahren
Die Ausgangssituation war, dass ein Staplerfahrer im Lager- und Versandbereich gegen ein Fass mit brennbarer Flüssigkeit gefahren ist, die sich entzündet und einen Brand auslöst. Die Feuerwehr Sasbach ist binnen weniger Minuten vor Ort und baut den Löschangriff auf. Die Wehr aus Ottersweier wird alarmiert, die Einsatzleitung verstärkt der Kommandant der Feuerwehr Sasbachwalden, Markus König.
Während sich die Mitarbeiter am Sammelpunkt einfinden, werden drei Personen vermisst. Feuer und Rauch greifen weiter auf die Halle über, was die Personensuche von acht Atemschutztrupps erschwert. Zwei Feuerwehrleute bekommen Probleme mit dem Kreislauf und müssen ebenso versorgt werden.
All diese Herausforderungen galt es zu meistern. Alle sammelten wichtige Erfahrungen, Ottersweiers Kommandant Stefan Höß lobte das gute Zusammenspiel im Sinne der drei K: »In Krisen Köpfe kennen.« Es war ein wesentliches Übungsziel, dass sich die Aktiven noch besser kennen lernen, was beim gemütlichen Miteinander in Ottersweier noch vertieft wurde.