Ein Osterstrauß voller Melodie
Der Frühling zeigte sich pünktlich zum Osterfest von seiner besten Seite und die Sonne strahlte zusammen mit den bestens vorbereiteten Akteuren der Musik- und Milizkapelle Bad Peterstal am Ostersonntag um die Wette.
Zurücklehnen und genießen so war der Ratschlag von Rolf Waidele dem ersten Vorsitzenden der Kapelle bei seiner Begrüßung. Er sollte Recht behalten, denn das was Dirigent Antonio Sergi in intensiver Probearbeit im Frühjahr mit seinen Musikerinnen und Musikern erarbeitet hatte war einfach ein wunderbar musikalischer Frühlingsstrauß. Das exzellente Programm war mit viel Spielwitz und Musik verschiedenster Genres gebunden. Passend zum Ostergedanken von Anfang und Ende passte Vivaldis Vertonung der Jahreszeiten woraus die Kapelle das Largo gefühlvoll intonierte. Mit „Tancred“ von Rossini hatte sich die Kapelle an eine technisch sehr anspruchsvolle Ouvertüre getraut. Die intensive Probearbeit hatte sich gelohnt, denn das Werk überzeugte die Besucher. Inspiriert durch den Fernseherfolg der Serie „Babylon Berlin“ hatte die Kapelle einen ganz besonderen Schatz aus dem Notenarchiv gehoben.
Die tänzerische Skizze „Erinnerung an ein Ballerlebnis“ wurde vom früheren Kurkapellmeister Franz Huber 1965 bearbeitet und für die Kapelle arrangiert. Ein wunderbar spielerisches Charakterstück das in der Musik der Tanzpaläste schwelgt und mit seinem Blues im Mittelteil Erinnerungen und Phantasien wach werden lässt.
Neu einstudiert wurde auch das überaus erfolgreiche Lied „Les Rois du Monde“ aus dem Musical Romeo und Juliette, das nicht ohne Grund über siebzehn Wochen die Nummer eins und damit das erfolgreichste frankophone Lied im Jahr 2000 war. Dass man auf den Nachwuchs der Kapelle zurecht stolz sein kann, zeigten Lea und Marie Zimmermann, Matteo Panter sowie Tobias Müller.
Sie überzeugten mit dem Tango „El Chocle“ und demonstrierten warum sie das bronzene Leistungsabzeichen erfolgreich absolviert hatten. Lang anhaltender Applaus war der verdiente Lohn für die hervorragende Leistung (siehe separate Berichterstattung). Eine musikalische Invasion von Außerirdischen erlebten die Zuhörer mit dem gewaltigen Werk „Independence Day“ aus dem gleichnamigen Film.
Musiker geehrt
Zuvor wurden verdiente Musikerinnen und Musiker für 25 und 40 Jahre aktives Musizieren geehrt (siehe separate Berichterstattung).
Mit „Let me entertain you“ steht ein Titel nicht nur für den britischen Ausnahmemusiker Robbie Williams, sondern auch für das was der Kapelle wichtig ist, so Moderator Alexander Huber der es an diesem Morgen wieder bestens verstand das Publikum auf die Stücke einzustimmen. Die Zusammenstellung vieler bekannter Titel begeisterte die Zuhörer und man konnte nachvollziehen warum der Musiker an einem Tag über 1,6 Millionen Eintrittskarten verkaufte. Bürgermeister Meinrad Baumann dankte für das gelungene Konzert und umfangreiche Vereinstätigkeit.
Er gratulierte der Kapelle für die hervorragende Jugendarbeit, die mit den Leistungsabzeichen eindrucksvoll dokumentiert wird. Den Ratschlag sich auf die wesentlichen Dinge des Lebens zu konzentrieren, hatte er mit einer kleinen Geschichte gelungen veranschaulicht.
Die melancholisch und pathetisch anmutende Musik aus dem Sountrack „Pearl Harbour“ empfand die Kapelle als Appell an die Zuhörer Krieg als Mittel der Auseinandersetzung abzulehnen. Ein Schlusspunkt der für Gänsehaut sorgte.
Nach einem riesigen Schlussapplaus und Standing Ovations durfte sich die Kapelle mit „Radetzky Marsch“ als Zugabe von den Zuhören verabschieden.