Ein Wald für die Bürger: Naherholung in Oberachern
Im Oberacherner Wald liegt der Schwerpunkt auf der Naherholung für Spaziergänger, Wanderer, Sportvereine und Kindergärten. Das sagte Forstrevierleiter Thomas Westermann den Oberacherner Ortsräten und zahlreichen Zuhörern am Dienstag. Trotzdem wird jedes Jahr auch Holz geerntet. Dabei wurde 2022 ein Gewinn von rund 24.000 Euro erzielt.
Direkt auf die Säge
Der Oberacherner Wald sei von Nadelbäumen und Kastanien geprägt, erklärte der Förster. Das Nadelholz werde meist vom Sägewerk am Ort gekauft und verwertet: „Es fällt aus dem Wald sozusagen direkt auf die Säge“, so Westermann. Neu sei, dass viele Tannen in den Wipfeln dürr geworden sind. Sie würden dann anfällig für den Tannenborkenkäfer und müssten geerntet werden: „Das darf man nicht unterschätzen.“
Wegen der starken Nutzung durch Erholungsuchende, Imker und Sportler ernte man in Oberachern dürre Bäume entlang der Spazierwege, insbesondere am Bienenbuckel und im Eiskellerwald. Einmal pro Jahr werden das Gras an den Wegen gemulcht und die Wege gepflegt. Dafür habe man erst vor wenigen Wochen zum ersten Mal ein Spezialgerät eingesetzt, das den Wegbelag von den Rändern zurück nach innen hole.
In Oberachern gebe es wenig vom Menschen angelegte Waldkulturen, so Westermann: „Der Wald verjüngt sich von selbst.“ Die vereinzelten Wuchshüllen aus Kunststoff sollen nach und nach verschwinden. Verbiss durch Wild sei kein großes Thema, die Jagd funktioniere unproblematisch. Man strebe eine gute Kooperation mit dem Heimat- und Verschönerungsverein an.
Im kommenden Jahr sollen im Oberacherner Wald die restlichen geschädigten Tannen gefällt werden. Am Rebbergweg, der Annaruh und dem Jockeleguck werde der Wald durchforstet. Zwischen Januar und März werde wieder Brennholz vergeben. Dafür gebe es zwischen 50 und 60 Kunden. Der Preis für Nadelholz liege je Festmeter bei 52 Euro, für Laubholz bei 65 Euro netto.
„Die Nutzung von Holz ist sinnvoll und wir erhoffen uns weiterhin gute Zahlen“, sagte Rätin Rosa Karcher (CDU). Laut Ortsrat Adolf Karcher sind viele Rosskastanien bereits im Sommer gelb geworden. Der Förster will sich das anschauen. Als Gründe kämen Hitze oder ein Schädling in Betracht.