Einführung in die Geheimnisse der Reiterei beim Reitercamp in Achern
Beim Reitercamp des Reitclubs Achern bekamen Mädchen und Jungen erste Eindrücke vom Reitsport. Der Anteil von Kindern und Jugendlichen im Verein ist hoch.
Die Disziplin „auf das Pferd steigen, einen Ball fest halten und mit ihm einen Slalom-Parcours absolvieren“ stand zwar nicht auf dem olympischen Wettbewerbsplan in Paris. Doch beim Reitercamp des Acherner Reitclubs (RCA) kam diese spezielle Vielseitigkeits-Prüfung für Kinder bestens an, zumal bei diesem Spaß für angehende „Olympiareiter“ jeder ein Sieger war und mit Schleifchen nur in Gold belohnt wurde.
Am kurzen Strick
„Die Trixi ist ganz arg brav, sie bockt nicht“, meinte Lisa Früh (10), die das Lieblings-Pony fachgerecht am Zügel hielt und einen Fehler nicht machte: „Beim Führen darf man den Strick nicht zu weit herunterhängen lassen“, meinte die junge Amazone, die wie alle Kinder während des zweiwöchigen Reitercamps viel Spaß auf dem Rücken der Pferde hatten. Davon konnte sich auch erstmals der neue Bürgermeister Andreas Kollefrath überzeugen, der Handballer war und nach einer kurzen Einweisung der Reitlehrerin Alexandra Voigt Pferd „Hanna“ am kurzen Strick im Kreis führen durfte.
Das Reitercamp kam schon 1983 unter dem damaligen Vorsitzenden Alfred Holler auf Trab, und es zählt heute in der Stadt Achern im Bereich der ehrenamtlichen Kinder- und Jugendarbeit zu den herausragenden Projekten in den Sommerferien, zumal die Verantwortlichen über eine so lange Zeit die Pferde für Ferienkinder satteln.
Bis 2012 übernachteten die Kinder in großen Zelten auf der Reitanlage, seither kommen die jungen Reiter täglich zum RCA und dürfen hierbei in die Geheimnisse der Reiterei hineinschnuppern.
In diesem Jahr war das Camp unter der Leitung von Iris Bohnert über zwei Wochen verteilt, pro Woche waren etwa 28 Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren auf der Anlage und wurden täglich von rund 15 Helfern wie den Verantwortlichen für das Malen und Basteln, Alina Bohnert und Amelie Marek, betreut. Damit sich die Kinder auch erste Sporen verdienen konnten, wurden sie von Reitlehrerin Alexandra Voigt mit den Grundlagen der Reiterei vertraut gemacht. Dazu gehörten vom Striegeln, Satteln und Aufsitzen bis zur Pferdedusche und Füttern viele Handgriffe, damit sich „Trixi“ und Co rundum wohl fühlen und gerne auf sich reiten lassen. Wenn dann alles tipptopp erledigt war, machte das Reiten im Zirkel noch mehr Spaß, und die Pferde erhielten sehr viele Streicheleinheiten, nicht zu vergessen eine leckere Ferienkost.
Sehr gute Resonanz
Dass die Stadt Achern nach Auskunft des Vorsitzenden Andreas Bohnert den RCA „vorbildlich unterstützt“, hat Andreas Kollefrath als besonderes Kompliment gerne mit in das Rathaus genommen. Doch der RCA hat in den vergangenen Jahren rund um die Reitanlage auch selbst viel getan, dass Reiter aus ganz Baden-Württemberg kommen, mittlerweile vier Turniere im Jahr stattfinden und im Gegensatz zu anderen Turnieren die Prüfungen bis Klasse S sehr gut besetzt sind.
Auch dass 80 von 300 Mitgliedern Kinder und Jugendliche sind, mit acht eigenen Pferden das Reiten lernen können und eigene Prüfungen haben, spricht für die Qualität des Vereins.
Dieser muss, so Andreas Bohnert, wie alle Vereine mit den aktuellen Herausforderungen wie mit den davon galoppierenden Kosten klar kommen, aber der RCA sitze gut im Sattel, und die sehr gute Resonanz der Pferdesportler bestätige dies.