Theater in Mösbach

»Eintracht« zeigt Stück um vermeintlichen Bischofbesuch

Roland Spether
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08. Januar 2019
Den Duft nach Freiheit und Abenteuer zog den Nachbarinnen Irmtraud Dürr (Annette Ohnmacht) und Rosemarie Aumüller (Maria Doll) in die Nase, als die neuen Nachbarn einzogen und den Damen gehörig den Kopf verdrehten.

Den Duft nach Freiheit und Abenteuer zog den Nachbarinnen Irmtraud Dürr (Annette Ohnmacht) und Rosemarie Aumüller (Maria Doll) in die Nase, als die neuen Nachbarn einzogen und den Damen gehörig den Kopf verdrehten. ©Roland Spether

Theaterkunst vom Feinsten präsentierte die Mösbacher »Eintracht« mit dem Lustspiel um einen vermeintlichen Bischof-Besuch im Kirschendorf. Und der entsprach so gar nicht den ersten Erwartungen an einen Würdenträger.

Rocker im Dorf, Milchkanne am Ehebett, Lippenstift auf Sektgläser: In dem ansonsten eher beschaulichen Kirschendorf braute sich auf Dreikönig hin einiges zusammen, denn es gab mitten im kalten Winter ein fröhlicher Frühlingszauber mit Strickwesten, Schlappen und Rockmusik der besonderen Art. Wenn dann noch im Beisein von OB Klaus Muttach und Ortsvorsteherin Gabi Bär ohne Gemeinderatsbeschluss das Motto »Damenbesuch ist in Mösbach nicht verboten« ausgegeben wird, dann kann nur das Ensemble des Männerchors Eintracht mit Regisseur Hans Peter Doll einen Lustspiel-Knaller vom Feinsten präsentieren. Dabei wurden in der nun schon 92-jährigen Theatertradition alle Register gezogen: Die Halle war an zwei Abenden nahezu ausverkauft.

Lange Tradition

»Frühlingserwachen oder auf gute Nachbarschaft« lautete der Titel des Stücks, mit dem eine runde Zahl verbunden war. Denn es war das 40. Theaterspiel des Männerchors in der Halle, dessen Schauspiel-Tradition aber bereits die Zahl 100 anvisiert. Dazu gehörten meisterliche Kulissen der Bühnenbauer Norbert Klumpp und Dieter Doll wie in einem richtigen Bauernhof, auch die Maskenbildnerinnen Stefanie Schoch, Sandra Kientz und Manuela Hertel sorgten für ein perfektes Outfit zwischen biederen Hausfrauen mit Kittelschürze, fußkranken Ehemännern und rockenden Bikern. 

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Kurzum, von der Auswahl des herrlichen Lustspiels über malerische Dorfkulissen bis zur hellwachen Bühnenpräsenz der Akteure stimmte alles. Dazu gehört, dass die befreundeten Nachbarinnen Irmtraud Dürr (Annette Ohnmacht) und Rosemarie Aumüller (Maria Doll), ihren holden Ehemännern Ernst-Wolfgang Dürr (Matthias Streck) und Hans-Dieter Aumüller (Ewald Klumpp) die Wünsche förmlich von den Lippen ablesen und sie nach einem harten Beamtentag mit Fußbad, Strickweste und Hausschuhe verwöhnen. 

»Dorfbrätsche« und »Naseweise« erster Güteklasse sind auch die unternehmungslustigen Schwestern Ulrike (Verena Reith) und Margarete (Alina Ott), die eines schönen Tages die Nachricht herumposaunen, dass ein »Bischof Stefan« in Mösbach auf dem Nachbargrundstück Ferien mache. Alle Alarmglocken bimmelten in höchsten Tönen, das Dorf wurde mit Fähnchen geziert und die Bürger zogen ihre Sonntagskleider an, um den hohen Gast aus Freiburg zu begrüßen. Der kam dann auf einem knatternden Bike, hieß Stefan Bischoff (Manfred Doll) und hatte als »Mesner« einen Klaus Küster (Manuel Klumpp) dabei. Es waren alles andere als kirchliche Würdenträger, denn sie outeten sich als Freizeit-Rocker, verdrehten der Damenwelt gehörig die Augen und gaben mit ihren Motorrädern mächtig Gas. 

Am Ende ein Filmriss

Während die Schwestern in ihren rosaroten Kleidchen die Gelegenheit beim Schopf packen wollten, sehnten sich die »Heimchen am Herd« nach Freiheit und Abenteuer und alle trafen sich bei einer wilden Party. Das Ende vom Lied war ein Filmriss bei allen liebeshungrigen Akteuren, die Ehemänner versackten beim Schafkopf-Spiel und alle wunderten sich, wie die Reizwäsche auf den Maibaum gelangte.

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