Achern / Oberkirch
Endspiel um Verbandsliga-Aufstieg
Richard Morgenthaler
16. Juni 2009
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Wenn Schiedsrichter Steffen Fante (Schliengen) morgen, Mittwoch, 19 Uhr, auf den Walsportplatz die alles entscheidende Partie um den Aufstieg in die Fußball-Verbandsliga anpfeift, wird in Acherns größtem Stadtteil der fußballerische Ausnahmezustand herrschen.
Achern-Oberachern. Spielt der Wettergott mit, dann könnte Oberacherns Zuschauerrekord mit 1.500 Zuschauern bedrohlich wackeln. Die Konstellation vor dem Spiel des SVO morgen gegen den TV Köndringen ist einfach. Oberachern reicht nach dem 2:1-Erfolg beim FC Radolfzell ein Remis, um den größten Triumph in der Vereinsgeschichte zu feiern. Der TV Köndringen als »Vize« der Landesliga-Staffel 2 muss gewinnen.
Der Teningener Ortsteil, der viele Jahre ein bescheidenes Mauerblümchendasein im Schatten des Hauptstadtvereins FC Teningen fristete, steht ebenfalls vor einem historischen Ereignis. 2003 übernahm Marco Schneider den TVK und führte ihn zweimal über die Aufstiegsspiele bis in die Landesliga. Nach Rang drei im Vorjahr sicherte man sich in einem spannenden Finale die Vizemeisterschaft hinter dem SV Kirchzarten.
Morgen trägt der 34-jährige Spielertrainer zum letzten Mal die sportliche Verantwortung, er wird zum Landesligisten SV Opfingen wechseln. Schafft er mit seinem Team den dritten Aufstieg in fünf Jahren, dann werden sie ihm in Köndringen wohl ein Denkmal setzen. Mit 20 Saisontreffern, darunter sieben verwandelten Strafstößen, legte der Ex-Oberligaspieler (FC Denzlingen, FC Emmendingen, Bahlinger SC), den Grundstock für die Vizemeisterschaft. Sein Sturmpartner Dietmar Fischer ist in Südbaden alles andere als ein Unbekannter. Das Teningener Urgestein, das in Verbands- und Oberliga Tore am Fließband erzielte, wechselte 2007 nach 18 Jahren beim FC zum Ortsrivalen TV Köndringen. Noch in diesem Jahr feiert er seinen 40. Geburtstag, doch von seiner Torgefährlichkeit hat er kaum etwas verloren. Der kopfballstarke Goalgetter ist große Kulissen gewohnt. Am 20. August 2004 schoss er vor 4000 Zuschauern um ein Haar den 1.FC Nürnberg aus dem DFB-Pokal.
In der Defensive des TVK räumt der lange Stephan Gräßle (32) die Platte, sonst stehen ausnahmslos junge Talente im Kader des TVK.
Der SV Oberachern muss auf den rot gesperrten Tobias Mohr verzichten. Toni Fortinos Sperre wurde nach einem Gnadengesuch aufgehoben. Hinter dem Einsatz des in Radolfzell kurzfristig ausgefallenen Benjamin Beck (Muskelprobleme) und Anton Altmann (Armverletzung) stehen noch Fragezeichen. Hannes Maier plagt sich schon seit Wochen mit einer langwierigen Verletzung herum und müsste eigentlich geschont werden. Morgen beißt der Goalgetter (20 Saisontreffer) noch einmal auf die Zähne.
Die SVO-Defensive um Kapitän und Abwehrchef Ergün Bilici muss im letzten und alles entscheidenden Spiel noch einmal ihr ganzes Potenzial gegen den Köndringer Paradesturm abrufen.