Entlassfeier in Oppenau: Kinder brauchen Freiraum
Mit einer dreistündigen, abwechslungreichen Schulentlassfeier verabschiedeten sich am Mittwoch in der Günter-Bimmerle-Halle Oppenau nach bestandener Abschlussprüfung 15 Werkrealschüler und sechs Hauptschüler von der Franz-Rapp-Schule Oppenau.
Mit der Abschlussfeier an der Franz-Rapp-Schule Oppenau ging für 15 Zehntklässler der Werkrealschule und sechs von 24 Neuntlässlern der Hauptschule ein wichtiger Lebensabschnitt zu Ende. Für 17 Neuntklässler geht es an der Schule weiter. Sie streben die Mittlere Reife an der künftigen Gemeinschaftsschule Oppenau an. Schulleiterin Simone Brandstetter freute sich besonders, dass alle Schüler ihren Schulabschluss geschafft haben, und das mit durchweg beachtlichen Ergebnissen (siehe Bericht » Preise und Lobe« auf dieser Seite).
»Wir feiern nicht nur das Ende einer wichtigen Lebensphase, sondern auch den Beginn einer neuen«, sagte Brandstetter. Nach einer »Chill-Pause« sollten sich die Entlassschüler etwas Zeit nehmen, über das Leben nachzudenken, das Vergangene Revue passieren lassen, um dann Zukunftspläne zu schmieden. Denkanstöße dazu gab sie mit der »Anekdote vom Blumentopf«, der symbolisch mit verschiedenen Gegenständen für verschiedene Aspekte des Lebens gefüllt wurde. »Investiert eure Zeit und Energie nicht in Kleinigkeiten, sondern in die elementaren Bestandteile, die euer Leben prägen sollen und lebenswert machen«, rief sie den Entlasschülern zu.
»Zielstrebig sein«
Bürgermeister-Stellvertreter Jörg Peter empfahl »am Ball« zu bleiben und zielstrebig zu sein. An die Eltern appellierte er: »Macht eure Kinder nicht zum Objekt eurer eigenen Erwartungen. Gebt ihnen Freiräume und Gestaltungsspielräume. Je älter sie werden, desto mehr Freiheit brauchen sie, um ein gutes und selbstbestimmtes Leben zu führen«.
Allerdings müsse auch Verantwortung von ihnen eingefordert werden. Elternbeiratsvorsitzende Michaela Zimmermann sprach von einer wunderbaren und spannenden Zeit, wie aus Kindern, Jugendliche und Erwachsene werden. Sie setzte ihre Hoffnung für Lösungen in unserer Zeit in diese Generation. Die Klassenlehrerinnen Waltraud Huber (HS 9) und Dorothee Eggert (WRS 10) sprachen von einem anstrengenden Jahr.
Die Neuntklässler seien in fünf Jahren Ära Huber »aufgetaut« und hätten sich zu engagierten Schülern entwickelt. Bei den Zehntklässler wuchs die Klassengemeinschaft in kurzer Zeit zusammen. Dem Spruch auf den T-Shirts »Das Niveau hat das Gebäude verlassen« konnte Eggert so nicht zustimmen. Sie konterte: »Die Lehrer bleiben noch.« Die Schülersprecher Simon Bohnert (Klasse 9) und Anna-Maria Lehmann (Klasse 10) charakterisierten ihren Jahrgang und dankten den Lehrern, Eltern und
Mitschülern für die gemeinsame Zeit. Höhepunkte der Abschlussfeier war die Zeugnisausgabe und die Vergabe von Preisen und Lobe für ausgezeichnete Leistungen.
Konrektor Bernd Kuntz moderierte humorvoll und umrahmte mit der Zehntklässlerin Anna-Maria Lehmann eindrucksvoll die Feier. Mit ihrem Gitarrenspiel und ihrer klaren Stimme begeisterte Anna-Maria mit den Musikstücken »One of us«, »The Rose«, »I will follow«. Bernd Kuntz begleitete auf dem Klavier. Bürgermeister-Stellvertreter Jörg Peter überreichte jedem Entlassschüler ein Buchgeschenk der Stadt. Mit einem Abschlussball wurde die Entlassung gebührend gefeiert.
Das Programm der Feier
Das Programm »School prom« der Entlasschüler konnte sich sehen lassen. In einer lockeren Vorstellrunde charakterisierten sich die Neuntklässler und Zehntklässler gegenseitig, zeigten Stärken und Schwächen auf und verrieten ihre Berufswünsche. Bei Geschicklichkeitsspielen von Zehntklässlern mit Lehrern behielten die Pädagogen die Oberhand. Spektakuläre Tänze erhielten lautstarke Zustimmung. Mit dem selbst getexteten Song »We say goodbye to Oppenau« gelang hervorragend der krönende Abschluss.