Entspannter Start der Notbetreuung in Achern
Bei den Erst- bis Sechstklässlern war die Nachfrage nach Betreuung trotz Virus gering. In den Kitas sind seit Dienstag 34 Kinder untergebracht. Noch ungeklärt ist die Frage der Gehälter.
Die Notgruppen sind am Dienstag an allen Kitas und allen Schulen in Achern in Betrieb gegangen. „Dies geschah reibungslos, die Betreuung war uneingeschränkt gewährleistet“, heißt es dazu auf ARZ-Anfrage aus dem Rathaus.
Die Notgruppen sind für maximal zehn Kinder ausgelegt. Das hat funktioniert, da an allen zwölf Kitas insgesamt am Dienstagvormittag 34 Kinder zur Betreuung gebracht wurden. An den Schulen wurden an der Gemeinschaftsschule vier Kinder in die Notgruppe gebracht, am Gymnasium Achern zwei und in der Grundschule Fautenbach ein Kind. An den anderen Schulen einschließlich der Grundschulen wurde die Notfallgruppe nicht in Anspruch genommen. In den nächsten Tagen soll das Angebot prophylaktisch aber weiterhin stehen.
Sehr entspannte Lage
Da nur Eltern in systemrelevanten Berufen ein Anrecht auf die Notbetreuung haben, gebe es Einzelfälle, in denen die Stadt klären muss, ob sie im Sinne der Verordnung notfallberechtigt sind, erfuhr die ARZ. Aufgrund des sehr überschaubaren Andrangs sei aber auch hier die Lage sehr entspannt. Alles sei geordnet abgelaufen.
Zur Vorbereitung hatte OB Klaus Muttach am Sonntag in Telefonaten mit der Leiterin des staatlichen Schulamts, Gabriele Weinrich, der geschäftsführenden Schulleiterin Karin Kesselburg und der Gesamtelternbeiratsvorsitzenden Jutta Luem-Eigenmann alle Fragen im Zusammenhang mit Schulschließung und Notfallbetreuung „einvernehmlich besprochen und entschieden“, heißt es aus dem Rathaus. Absolut unaufgeregt, konstruktiv und zielführend seien die Gespräche gewesen.
Am Montagvormittag wurde im Corona-Krisenstab der Stadtverwaltung mit den Verantwortlichen der Kitas einschließlich der Geschäftsführerin für die kirchlichen Kindertageseinrichtungen, Katharina Kist, Schließung und Notfallbetreuung besprochen. Dort gelten dieselben Maßstäbe wie bei den Schulen.
Noch ungeklärt ist die Frage, ob die Stadtverwaltung trotz ausgesetzter Regelbetreuung weiter Gebühren für die Kitas erheben wird. Dies will die Stadtverwaltung rechtssicher und sachgerecht klären. „Allerdings haben wir aufgrund der aktuellen Herausforderung am ersten Tag der Schließung hierfür nicht die erste Priorität gesehen“, erklärt die Stadtverwaltung.
Überstunden abbauen
Grundsätzlich ist die Frage der Bezüge für alle Bediensteten der Stadt zu klären. Dazu erarbeite aktuell das Fachgebiet Zentrale Dienste in Abstimmung mit den kommunalen Spitzenverbänden und dem Arbeitgeberverband eine Rechtsposition. Aktuell würden in den ersten Tagen noch Überstunden abgebaut.
Das Rathaus insgesamt und damit auch das Rathaus am Markt bleiben arbeitsfähig. Allerdings werden Termine nur noch nach Vereinbarung festgelegt und Anliegen elektronisch oder telefonisch besprochen. Verschiebbares wie die Rückerstattung von Ticketkäufen wird später erledigt oder überwiesen.
Beschlüsse fehlen
Die kommunalpolitische Arbeit ist deutlich reduziert. Alle Sitzungen von Gemeinde- und Ortschaftsrat sind bis auf Weiteres abgesagt. Aktuell prüft die Stadt, wie bei termingebundenen Entscheidungen wie dem Erlass einer Veränderungssperre, ein rechtssicherer Weg gefunden wird. Dazu hat sich OB Klaus Muttach mit den Oberbürgermeistern aus Südbaden in einer WhatsAppgruppe vernetzt und steht in Kontakt mit Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer.
Die Stadtverwaltung hat nach eigenen Angaben derzeit keinen ungewöhnlichen Krankheitsstand. Einzelne Mitarbeiter, die sich in Risikogebieten (Skifahren oder Einkaufen in Straßburg) aufgehalten haben, stehen unter einer freiwilligen Quarantäne. In begründeten Ausnahmefällen wurde ein Home Office technisch möglich gemacht.
Hotline gestartet
Die neue Corona-Hotline der Stadtverwaltung (• 078 41/642 1950)ist durchgehend besetzt, bis Dienstagmittag waren vier Anrufe eingegangen. Die bezogen sich auf Fragen der Kinderbetreuung, die Schließung eines Speiserestaurants nach 18 Uhr sowie das Betreten der Spielplätze.