Hochwasser

Es gibt auch in Oberkirch keinen absoluten Schutz

Roman Vallendor
Lesezeit 2 Minuten
Jetzt Artikel teilen:
20. April 2018
Nach dem Hochwasserereignis 2014 räumte die Stadt Bachsohlen, um den Ablauf, wie hier am Reichenbächle, zu verbessern.

Nach dem Hochwasserereignis 2014 räumte die Stadt Bachsohlen, um den Ablauf, wie hier am Reichenbächle, zu verbessern. ©Archivfoto: Luca Keller

Über den Abschlussbericht des Hochwasserschutzkonzepts (HWSK) im Stadtgebiet  Oberkirch und für den Ortsteil Zusenhofen informierte Stefan Krämer vom  Ingenieurbüro Zink am Dienstag in der Ortschaftsratssitzung Zusenhofen. Im  Mittelpunkt stand das Starkregenereignis im Juli 2014.

Das Hochwasserschutzkonzept (Hochwasserflächenmanagement) liegt seit November 2017 vor. Der Bericht umfasst die Arbeiten im Untersuchungsgebiet, vor allem die Maßnahmen für den Erbbach und die Regelung der Pegelstände im Hochwasserrückhaltebecken  (HRB) Erbmatt in Nußbach sowie weitere Vorgehensweisen. Die Prognosen  beschreiben den Ist-Zustand und stützen sich auf Untersuchungen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW). Das Niederschlagsereignis  im Juli 2014 war größer als ein angenommenes 100-jähriges Hochwasserereignis  (HQ 100) und hatte Schäden von insgesamt 3,5 Millionen Euro zur Folge. Die  Konsequenz: In den letzten Jahren wurden für den Erbbach umfangsreiche  Hochwasserschutzmaßnahmen getroffen. Gefördert werden diese Maßnahmen vom Land.

Krämer erläuterte die Hochwassergefahrenkarte (HWGK) 2017, die das Gebiet um den Stangenbach Zusenhofen im westlichen und östlichen Bereich betreffen. In beiden Bereichen seien Überflutungen möglich. Problemstellen gäbe es im westlichen Bereich durch abfallendes Gelände, da Privatgrundstücke betroffen seien. Im östlichen Bereich (Altensteg) gab es eine Verbesserung. In Absprache mit dem Naturschutz seien durch Pflegemaßnahmen der Holzbewuchs herausgenommen worden. Die Räumung soll sukzessive in 250 Meter Abschnitten bis zum Ortsrand weitergeführt werden. Damit soll die Fließgeschwindigkeit erhöht werden.  Außerdem laufe ein Landes-Deichsanierungsprogramm, das die Rench, ein Gewässer 1. Ordnung, betreffe. Allerdings lägen keine konkreten Pläne, was an den Dämmen  gemacht werden soll, dem Stadtbauamt vor, räumte Bauamtschef Peter Bercher auf  Rückfrage von Ortschaftrat Hansjörg Schmieder ein.

Schmieder hakte bei der Entwässerung des Gewerbegebiets Korberger Matt nach.  Bercher informierte, dass es sich um ein abgegrenztes Gebiet handle mit stark  durchlässigem Untergrund (Kies). Ein ins Auge gefasster Entwässerungskanal sei  aufgrund hoher Kosten aufgegeben worden. Im Gelände gäbe es »Rück­staureserven«. Bei Starkregenereignisse fließe das Wasser in offenes Gelände, vermutlich auf die Eichmatt und Löffelmatt und dann in Richtung Weidenbach, sagte Bercher.

- Anzeige -

Zunahme erwartet

Krämer stellte abschließend klar, dass ein absoluter Hochwasserschutz nicht  machbar sei. Der Grundsatz laute: Es soll möglichst wenig passieren. Anstatt: Es soll trocken bleiben. Die Prognose laute, dass die 100-jährigen Hochwasser-Ereignisse in  den nächsten Jahren um 15 Prozent zunehmen werden. Objektschutzmaßnahmen  müssten auch von Grundstückseigentümern getroffen werden. Zur Oberflächenversiegelung trage auch der Zubau landwirtschaftlicher Flächen bei, erwähnte Ortsvorsteherin Tanja Weinzierle.

Das Abschlusskonzept für das gesamte Stadtgebiet Oberkirch soll im Juli dem  Gemeinderat vorgetragen werden. 

Weitere Artikel aus der Kategorie: Achern / Oberkirch

Die Bushaltestelle "Schlatten" in Bottenau wurde vom Kreis priorisiert umgebaut.
vor 37 Minuten
Oberkirch
Die Kommunen wollen den barrierefreien Umbau von Bushaltestellen genau prüfen. Denn abseits der finanziellen Herausforderungen, ergibt ein Umbau nicht an jeder Haltestelle Sinn. So sehen es zumindest die Verantwortlichen.
Bereits barrierefrei umgestaltete Bushaltehaltestellen, wie hier in Lautenbach-Winterbach, sind optisch leicht an den Aufmerksamkeitsfeldern und Leitstreifen zu erkennen.
vor 37 Minuten
Situation im Renchtal
Der barrierefreie Umbau von Bushaltestellen schreitet voran. Allerdings deutlich langsamer, als der Gesetzgeber das ursprünglich vorgesehen hat. Das Renchtal bildet da keine Ausnahme.
Anja Bauer (62), Leiterin der Abteilung für Schule und Bildung im Regierungspräsidium Karlsruhe, wohnt in Achern und wurde nun auch zur Vorsitzenden des Hochschulrats der PH Karlsruhe gewählt.
vor 2 Stunden
Anja Bauer beschreibt Problematiken und Chancen
Anja Bauer aus Achern ist die neue Vorsitzende des Hochschulrats der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Die Schulexpertin leitet auch die Abteilung für Schule und Bildung im RP Karlsruhe.
Im Rathaus Stadelhofen wurde über die neue Hauptsatzung diskutiert.
vor 3 Stunden
Neue Hauptsatzung
Die Ortschaftsräte möchten der Oberkircher Verwaltungsspitze die Möglichkeit geben, Bürokratie abzubauen. Dennoch gibt es große Bedenken wegen der neuen Hauptsatzung.
Wie kaum ein anderer Journalist erlebte Kai Diekmann die Mächtigen der Welt hautnah, mit Putin fuhr er Jetski im Schwarzen Meer. Kai Diekmann wurde im Josefshaus von Julius Geier (rechts) interviewt. 
vor 4 Stunden
Achern
Der frühere "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann stellt im Josefshaus bei der Jungen Union seine Memoiren vor. Er gibt Einblicke in die Welt der Mächtigen.
Oberbürgermeister Gregor Bühler (rechts) und Fachbereichsleiter Mathias Benz (links) begrüßten die Heimattage-Organisatorin Gabriele Schindler.
vor 8 Stunden
Planungen für Großevent werden forciert
Die Heimattage Baden-Württemberg 2026 in Oberkirch nehmen an Fahrt auf: Mit der Besetzung der Geschäftsstelle der Heimattage durch Diplom-Kulturwirtin Gabriele Schindler fällt der Startschuss für die Planungsphase des Eventjahrs.
Die Franz Rapp Schule Oppenau trauert um ihren langjährigen Kollegen Axel Pfundstein. 
vor 12 Stunden
Franz-Rapp-Schule
In den Osterferien ist ein Lehrer der Franz-Rapp-Schule in Oppenau völlig überraschend verstorben. Er war seit 2002 an der Schule tätig.
Beim Wasserverkauf für 2022 gibt es ein Defizit.
vor 15 Stunden
Investitionen in die Wasserversorgung
Bad Peterstal-Griesbach steht vor einer Erhöhung der Wassergebühren. Im Gemeinderat ging es am Montag zunächst um das erhöhte Defizit im Jahresabschluss 2022, das ausgeglichen werden muss.
Im Vortrag „Sax, Wind & Funk“ entfalteten die Saxophone ihre volle Power. 
vor 17 Stunden
Seebach
Der Musikverein Seebach zeigt seine Vielfalt beim Jahreskonzert in der Mummelseehalle. Auch der Musikernachwuchs überzeugt.
Ausgezeichnetes Ehrenamt in Helmlingen (von links): Ortsvorsteherin Stefanie Zervas, Ortschaftsrat Thomas Walther, Friedrich Gärtner, Rosemarie und Walter Fien sowie Bürgermeister Oliver Rastetter.
vor 17 Stunden
Stadtteil bilanziert 2023
Eine mögliche Feuerwehrkooperation mit Lichtenau und das Hochwasserschutzprojekt Untere Rench sind zentrale Themen in der Einwohnerversammlung. In der Fragestunde kommt ein weiteres großes hinzu.
Dieser alternative Standort in Rheinbischofsheim vor dem ehemaligen Polizeigebäude an der L75 soll für eine mögliche Mobilitätsstation geprüft werden.
vor 17 Stunden
Vororttermin soll Fragen klären
Der Rheinbischofsheimer Rat befürwortet die Pläne für die Mobilitätsstation, nicht aber den vorgeschlagenen Platz. Jetzt soll ein Vororttermin zur weiteren Klärung beitragen.
Die Arbeiten am westlichen Bereich des Kirchplatzes stehen vor dem Abschluss. Unser Foto entstand Ende März.
vor 17 Stunden
Bauarbeiten gehen weiter
Am westlichen Oberkircher Kirchplatz ist ein Ende der Bauarbeiten in Sicht. Am Montag verlagern sich die Bauarbeiten Richtung Weierweg. Zu Fuß bleibt der Bereich ums Café Mayers erreichbar.

Das könnte Sie auch interessieren

- Anzeige -
  • Alles andere als ein Glücksspiel: die Geldanlage in Aktien. Den Beweis dafür tritt azemos in Offenburg seit mehr als 20 Jahren erfolgreich an.
    17.04.2024
    Mit den azemos-Anlagestrategien auf der sicheren Seite
    Die azemos Vermögensmanagement GmbH in Offenburg gewährt einen Einblick in die Arbeit der Analysten und die seit mehr als 20 Jahren erfolgreichen Anlagestrategien für Privat- sowie Geschäftskunden.
  • Auch das Handwerk zeigt bei der Berufsinfomesse (BIM), was es alles kann. Hier wird beispielsweise präsentiert, wie Pflaster fachmännisch verlegt wird. 
    13.04.2024
    432 Aussteller informieren bei der Berufsinfomesse Offenburg
    Die 23. Berufsinfomesse in der Messe Offenburg-Ortenau wird ein Event der Superlative. Am 19. und 20. April präsentieren 432 Aussteller Schulabsolventen und Fortbildungswilligen einen Querschnitt durch die Ortenauer Berufswelt. Rund 24.000 Besucher werden erwartet.
  • Der Frühling steht vor der Tür und die After-Work-Events starten auf dem Quartiersplatz des Offenburger Rée Carrés.
    12.04.2024
    Ab 8. Mai: Zum After Work ins Rée Carré Offenburg
    In gemütlicher Runde chillen, dazu etwas Leckeres essen und den Tag mit einem Drink ausklingen lassen? Das ist bei den After-Work-Events im Rée Carré in Offenburg möglich. Sie finden von Mai bis Oktober jeweils von 17 bis 21 Uhr auf dem Quartiersplatz statt.
  • Mit der Kraft der Sonne bringt das Unternehmen Richard Neumayer in Hausach den Stahl zum Glühen. Einige der Solarmodule befinden sich auf den Produktionshallen.
    09.04.2024
    Richard Neumayer GmbH als Klimaschutz-Pionier ausgezeichnet
    Das Hausacher Unternehmen Richard Neumayer GmbH wurde erneut für seine richtungsweisende Pionierarbeit für mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit ausgezeichnet. Die familiengeführte Stahlschmiede ist "Top Innovator 2024".