Fehlalarm in Flüchtlingsunterkunft liefert wichtige Erkenntnisse
Aufregung am Samstag in Sasbachwalden. In der Flüchtlingsunterkunft im ehemaligen Hotel "Bel Air" hatte ein Brandmelder Alarm geschlagen.
Aus einer unklaren »Brandlage« in der Flüchtlingsunterkunft »Bel Air« wurde am Samstag ein Großalarm und dann eine »Übung«, die für alle beteiligten Hilfskräfte wertvolle Erfahrungen brachte. »Unsere theoretischen Annahmen wurden erstmals unter realen Bedingungen praktisch bestätigt«, bilanzierte Markus König, Kommandant der Feuerwehr Sasbachwalden, der die Einsatzleitung hatte. Die Arbeit im Vorfeld habe sich bezahlt gemacht im Blick auf den eigens erarbeiteten Einsatzplan für die »Bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtung« (BEA), in der seit 5. September Flüchtlinge weit über der ursprünglich angegebenen Dimension »300 bis 500« wohnen.
Unklare Lage
Die Sachlage gestaltete sich so, dass um 11.55 Uhr die Leitstelle Ortenau zu einem Brand im »Bel Air« alarmierte, nachdem dort eine Brandmeldeanlage den Alarm ausgelöst hatte. Bereits um 12.01 Uhr rückte das erste Löschfahrzeug mit neun Mann Besatzung von Sasbachwalden aus, 17 Minuten später war es am »Bel Air«. Da es sich um eine unklare Lage handelte und eine Brandmeldeanlage »runter ging«, wurden gemäß dem Einsatzplan für dieses Sonderobjekt alle vorgesehenen Hilfsdienste alarmiert. Ein erster kompletter Löschzug mit dem Drehleiterfahrzeug aus Achern war bereits nach 25 Minuten vor Ort, sukzessive trafen die weiteren Hilfskräfte ein und gingen in den zugewiesenen Bereitstellungsraum am »Brandrüttel«. Alarmiert wurden die Feuerwehren aus Sasbachwalden, Sasbach, Achern, Renchen und Bühl mit 16 Einsatzfahrzeugen, darunter waren drei Drehleiterfahrzeuge. Vor Ort waren auch Polizei, Rettungsdienst, DRK und THW, allein die Feuerwehr war mit 80 Einsatzkräften an der Unterkunft. Die Eintreffzeiten der ersten Fahrzeuge waren sehr gut und ganz im Plan, so Markus König.
Im Normalfall geht die Feuerwehr von einem Zeitfenster von zehn Minuten nach Alarm aus, in dem sie etwa an einem Brandobjekt ist. »Diese Zeit ist dort oben nicht zu halten«, so Markus König, der auch zu bedenken gab, dass Schnee, Verkehr, Tagesverfügbarkeit und andere Dinge die Anfahrt erschweren können. Hinzu komme, dass der Brandschutz im »Bel Air« problematisch sei und sicherlich auch die Feuerwehr nachgerüstet werden müsste, um ihre Aufgaben erfüllen zu können.
Einsatzplan
Im Zuge der schnellen Umrüstung des einstigen Hotels in eine BEA für Flüchtlinge hat der Krisenstab des Ortenaukreises unter Leitung von Kreisbrandmeister Reinhard Kirr in Kooperation mit der Feuerwehr Sasbachwalden alle einsatzvorbereitenden Maßnahmen getroffen und theoretisch durchgespielt, sollte es zum »Fall der Fälle« kommen. Der Einsatzplan sieht drei Löschzüge hiesiger Wehren vor, zu denen jeweils die Drehleiterfahrzeuge aus Achern, Bühl und Renchen gehören.