Feuerwehr Rheinbischofsheim übt Rettung aus Höhe und Tiefe
Ausgegangen wurde bei der gemeinsamen Probe von Feuerwehr Rheinau und THW von einem Werkstattbrand neben der Tankstelle Drischel. Zwei Werkstattmitarbeiter werden vermisst. Einer war in die Fahrzeuggrube gefallen, der andere wird im total verrauchten Reifenlager vermutet. Zur Rettung aus der Grube rief die Feuerwehr das THW Kehl zur Unterstützung, erklärte Abteilungskommandant Tobias Rub. Dies war die zweite gemeinsame Übung der Abteilung mit dem THW Kehl.
Als die Rheinbischofsheimer Feuerwehr mit 14 Kameraden und zwei Fahrzeugen vorfuhr, war die Werkstatt so verraucht, dass man nichts mehr sehen konnte. Gruppenführer Mario Hänßel schickte den Angriffstrupp zur Menschenrettung und Brandbekämpfung ins Gebäude.
Unklare Verletzung
Der Arbeiter in der Grube war schnell gefunden, da aber eine Verletzung der Halswirbelsäule vermutet wurde, musste er auf das THW warten, während sich der Angriffstrupp mit Atemschutzausrüstung in das verrauchte Reifenlager im Obergeschoss vortastete.
Parallel wurde draußen von zwei Seiten eine Riegelstellung zur Brandbekämpfung aufgebaut. Der dritte Trupp wurde ins Gebäude geschickt, um die Gasflasche vom Schweißgerät zu kühlen und aus dem Gefahrenbereich zu holen.
»Bei unserer Ankunft haben wir an der Rückseite Schreie des Vermissten in der Grube gehört«, berichtete THW-Gruppenführer Tobias Müller. Der schwer verletzte Arbeiter wurde schnell gefunden. Patientengerecht wurde er per Dreibock aus einem Einsatzgerüstsystem (EGS) und auf einer Schleifkorbtrage aus der Tiefe nach oben geholt. Die Trage konnte waagrecht mit einem Haken nach oben gezogen und der Patient dem Rettungsdienst übergeben werden.
Aus dem angebauten Wohnhaus wollte sich ein Bewohner übers Dach retten, wurde aber ohnmächtig, weil er Rauchgase eingeatmet hatte. Er musste also nicht aus der Tiefe, sondern aus der Höhe gerettet werden. Mittels Steckleiterteilen und der Schleifkorbtrage wurde rasch ein sogenannter Leiterhebel gebaut, mit dem der Bewohner ebenso patientengerecht vom Dach heruntergelassen und an den Rettungsdienst übergeben werden konnte.
»Die Zusammenarbeit hat wieder sehr gut geklappt«, war Kommandant Tobias Rub nach der erfolgreichen Übung sehr zufrieden.
Dummys als Vermisste
Nachdem alle vermissten Dummys gerettet und der Brand bekämpft war, konnten sich die 14 Feuerwehrkameraden und zwölf THW-Helfer dem gemütlichen Teil des Abends vor dem Gerätehaus widmen.