Feuerwehren nehmen Schlauchpflegezentrum in Betrieb
Mit einem Tag der offenen Tür im Oppenauer Feuerwehrgerätehaus wurde die »Zentrale Schlauchpflegewerkstatt Oberes Renchtal« als gemeinsames Projekt von Bad Peterstal-Griesbach, Lautenbach und Oppenau in Betrieb genommen. »Ein großartiges Gemeinschaftswerk«, befand nicht nur Oppenaus designierter Bürgermeister Uwe Gaiser.
Als »einen bedeutenden Tag für die Wehren des oberen Renchtals« bewertete der Oppenauer Gesamtkommandant Albert Schmitt den Sonntag und begrüßte neben den zahlreichen Kameraden der Feuerwehren seine Kommandantenkollegen Thomas Huber (Bad Peterstal-Griesbach) und Andreas Müller (Lautenbach) sowie den stellvertretenden Kreisbrandmeister Gerhard Stech.
Mittelpunkt der Werkstatt ist das automatische Schlauchpflegezentrum des Herstellers Bockermann. Auf der Messe »Interschutz 2015« in Hannover sei dem Kommando der Oppenauer Wehr klar geworden, dass man für Oppenau eine Schlauchpflegeanlage bräuchte. »Auf der Heimfahrt kam uns dann der Gedanke einer interkommunalen Zusammenarbeit mit Bad Peterstal-Griesbach und Lautenbach, wie es schon seit ein paar Jahren praktiziert wird«, so Albert Schmitt. Gespräche zwischen den Wehren, eine detaillierte Berechnung der Anschaffungs- und Betriebskosten, Abstimmung mit den Bürgermeistern und dem Landratsamt, die Ausarbeitung eines Vertrages und schließlich die Auftragsvergabe durch den Oppenauer Gemeinderat im Februar dieses Jahres seien die nächsten Schritte gewesen.
Am Stellplatz des Schlauchpflegezentrums im Keller des Oppenauer Feuerwehrgerätehauses habe man den bisher vorhandenen 18 Meter langen Schlauchtrog entfernen müssen, ein Gitterrostfeld eingebaut, Zu- und Ableitungen für Wasser und Elektroversorgung gelegt, Fließen und Anstrich ausgebessert. »Das meiste konnten wir selbst erledigen, es wurden mehr als 800 Stunden ehrenamtlich geleistet«, so Albert Schmitt. Mitte Juni wurde die Anlage der Stadt Oppenau übergeben. »Wir haben bei der Beschaffung die Kostengrenze von 75 000 Euro eingehalten«, freute sich Albert Schmitt. Die jährlichen Betriebskosten lägen bei lediglich rund 13 000 Euro, »da wir für das Waschen und Prüfen der Schläuche die Alterskameraden gewinnen konnten«. Sie erhalten dafür eine Aufwandsentschädigung. »Das 65-Plus-Modell der Feuerwehr greift in Oppenau, vielleicht sind auch Alterskameraden von Lautenbach und Bad Peterstal-Griesbach bereit, hier mit zu helfen«, sagte Albert Schmitt.
Innovatives Projekt
Auch namens der Bürgermeister Meinrad Baumann und Thomas Krechtler sowie des Oppenauer zweiten Bürgermeisterstellvertreters Gerhard Rauscher sagte Oppenaus neu gewählter Bürgermeister Uwe Gaiser »danke für die ganze Initiative, den Kommandanten und allen voran Albert Schmitt«. »Es ist ein großartiges und sehr innovatives Gemeinschaftswerk, an dem wir alle mehr oder weniger beteiligt sind«, so Gaiser. Innovativ sei das Projekt auch, weil man zukünftig Kosten sparen werde, die vorgelegte Kalkulation zeige das. »Die größte Innovation ist die Zusammenarbeit über die drei Gemeinden hinweg, es ist ein ganz tolles Signal«, meinte Uwe Gaiser.
Beim Tag der offenen Tür stieß die Arbeitsweise und überhaupt die komplette neue Schlauchpflegewerkstätte auf großes Interesse der Besucher. Die konnten den Durchlauf der Schläuche von der Regalposition »nicht gewaschen/geprüft, nicht einsatzbereit« bis zum Ergebnis »gewaschen/geprüft, einsatzbereit« oder auch mal nach der nicht bestandenen Kontrolle in der Anlage »gesperrt, nicht einsatzbereit« Schritt für Schritt verfolgen. Fragen gab es viele an das Schlauchpflegeteam Melanie Franz, Markus Büchele, Yannik Braun, Matthias Franz und Simon Kaiser. Sie sind für die System-Organisation verantwortlich.
In der ausgeräumten Fahrzeughalle bewirtete die Feuerwehr, vor der Halle stand der Fahrzeugpark zur Besichtigung. Auf dem Platz hinter dem Gerätehaus schoss zeitweise eine meterhohe Stichflamme gen Himmel bei der Simulation eines Friteusenbrandes. Mitglieder der Jugendfeuerwehr zeigten den richtigen Umgang mit dem Feuerlöscher. »Speedy Gonzales« auf dem sich drehenden Käseteller war unterwegs beim Kinder-Geschicklichkeitsspiel von und mit Martin Hebding im Saal des Feuerwehrhauses.
Zusammenarbeit ausweiten
Ich liege wohl nicht ganz verkehrt wenn ich vermute, dass vor 20 Jahren so etwas ungemein schwieriger gewesen wäre«, betonte der stellvertretende Kreisbrandmeister Gerhard Stech. »Diese Anlage macht Sinn über den heutigen Tag hinaus für die Zukunft. Ich würde mir von dem designierten neuen Feuerwehrkommandanten in Oberkirch wünschen, dass man die Zusammenarbeit in den Feuerwehren nicht nur aufs mittlere und hintere Renchtal sondern aufs Renchtal ein bischen ausweiten könnte.«