Feuerwehren proben in Sasbachried den Ernstfall
Gerade weil der Alarm bei den Sasbachrieder und Großweierer Feuerwehrleuten völlig überraschend einging, war die gemeinsame Übung am Gasthaus Wagen sehr realistisch. Das Zusammenspiel funktionierte dabei bestens.
Dass Feuerwehrleute direkt von einer fröhlichen Geburtstagsfeier zu einem Einsatz gerufen werden, gehört zum freiwilligen Dienst das ganze Jahr über und rund um die Uhr dazu. Genau dies ist Lothar Zerr von der »Rieder« Feuerwehr passiert: Er befand sich bei einer Geburtstagsfeier in Sasbach, als ihn sein »Piepser« just zu dem Moment alarmierte, als das Fest am schönsten war. Doch der erste Schreck legte sich beim Blick auf den Meldeempfänger, denn darauf stand »Alarmübung im Wagen«. Dennoch machte sich Lothar Zerr wie seine Kameraden schnellstens auf den Weg zum Gerätehaus. Niemand wusste etwas von der Alarmübung und nach sechs Minuten fuhren die Einsatzfahrzeuge an.
Von Übung zu Übung
Kurz davor waren die Einsatzkräfte aus Großweier eingetroffen, die sich im Gegensatz zu den Feuerwehrleuten aus Sasbachried schon zu einer geplanten Übung im Gerätehaus befanden und nun auch überraschend in die Herbstübung im Nachbarort einbezogen wurden. Nun lief am Übungsobjekt genau das ab, was mit zu den Standards der Feuerwehr in der Großen Kreisstadt gehört und auch entsprechend geübt wird. So übergab der Großweierer Gruppenführer Mike Rögner nach einer Erkundung die Einsatzleitung an Lothar Zerr, der nach einer Einschätzung der Lage das strategische Vorgehen in Angriff nahm und konkrete Anweisungen gab.
Unter Atemschutz wurde die Suche nach Vermissten im Gebäude aufgenommen, wo ein defektes Aggregat einen Brand im Keller geauslöst hatte. Parallel dazu wurde der Löschangriff aufgebaut, wobei die Aktiven aus dem »Ried« das Wasser über einen Überflurhydranten entnahmen und die Großweierer aus einem etwa 100 Meter entfernten Tiefenbrunnen bei der Kirche.
»Wir haben schon öfters miteinander geprobt, die Kooperation läuft bestens«, meinte der »Rieder« Abteilungskommandant Heiko Zorn, der die große Übung vorbereitete und den Inhabern Jasmin und Patrick Vogel für die Bereitstellung des Übungsobjektes dankte. Wenn das Gasthaus voll besetzt ist, sind 120 Personen im Haus. Bei einem Brand wäre das eine große Herausforderung. Bei der Übung waren es »nur« eine verletzte Person und ein Kind, das sich im Keller versteckte. Mit einem Belüfter wurde der Rauch aus dem Treppenhaus entfernt, so dass es möglich gewesen wäre, die Personen aus der oberen Etage über diesen Weg sicher zu retten. Doch aus Gründen der »Übungskünstlichkeit« wurden an zwei Gebäudeseiten Steckleitern angelegt. Im Ernstfall wäre die Drehleiter vor Ort, so der stellvertretende Kommandant Marcus Lang, der die Übung als hauptamtlicher Feuerwehrmann beobachte.
Sehr gut war, wie die »Ordnung des Raumes« organisiert und die Fahrzeuge aufgestellt wurden, so dass sich nachrückende wie die Drehleiter direkt am Gebäude hätten platzieren können. »Das haben die ganz gut gemacht«, lobte Lang. Auch die Absprachen zwischen den Gruppenführern und das gemeinsame strategische Vorgehen entsprach den innerstädtischen Standards.