Fiesemadände-Puppentheater begeistert Zuschauer in Mösbach
Mit der Aufführung von »Tabaluga und Lilli« erntete das Puppentheater Fiesemadände viel Applaus in Mösbach. Das Schauspielerduo verstand es von Anfang an, die Kleinen in den Bann zu ziehen.
Vor über zehn Jahren gründete der Puppenspieler Carsten Dittrich mit Tanja Lüttner, die auch in der Burgbühne Regie führt, das Puppentheater Fiesemadände in Oberkirch. Nun hat es in Karlsruhe seinen Sitz. Bei der Puppenparade Ortenau wurde das bekannte Stück »Tabaluga und Lilli« gespielt, nach einer Idee von Peter Maffey mit Liedtexten von diesem, Gregor Gottschalk, Rolf Zuckowski und Helme Heine. Als auf Facebook ein Puppenspieler seine Puppen zu diesem Stück anbot, schlug Dittrich zu, da ihn das Musical über den kleinen Drachen und seine gefährliche Liebe zur Eisprinzessin Lilli schon als Kind begeisterte.
Mit Witz und Tricks
Aber es war ein langer Weg bis zur Premiere in Oberkirch 2015, bis Tabaluga Enterprise die nötigen Kürzungen und Bearbeitungen zum Puppenspiel für Kinder ab fünf Jahren genehmigte. Die Hand- und Tischfiguren verlangen eine enorme Beweglichkeit im Körpereinsatz, in der Mimik und beim lückenlosen Umbau der Puppenspieler.
Außer Musikuntermalung singen und gestalten Carsten Dittrich und Tanja Lüttner mitreißend die wichtigsten Lieder aus dem rockenden Erfolgsmusical. Außerdem führen sie die Kinder mit Witz und kleinen Zaubertricks in die Welt von früher ein. Große Quader und Würfel werden immer neu variiert und mit Tüchern oder einem Netz verändert.
Die Puppenspieler beschränkten sich auch auf die Hauptfiguren: auf den übermütigen grünen kleinen Drachen Tabaluga, den letzten seiner feuerspeienden Artgenossen, auf Tyrion, den schon verstorbenen Vater Tabalugas. Er gibt dem Sohn immer im Schlaf Ratschläge und ist als transparente Figur dargestellt.
Und dann ist da der Gegenspieler Arktos, einen auf den ersten Blick harmlos erscheinenden Schneemann, der aber mit diabolischem Gelächter, eiskalten Augen und Tricks den abenteuerlichen Tabaluga ins ewige Eis der Drakenberge locken möchte. Er hofft, dass sich Tabaluga in seine aus einem Eisblock gehauene Tochter Lilli verlieben könnte. Nur er hat den Schlüssel zur Macht, Lilli wie eine tanzende Puppe zum Leben zu erwecken. Und Tabalugas Herz erlebt tatsächlich ein ganz neues »Feuergefühl«, das der Liebe.
In roten Stöckelschuhen
Doch können Feuer und Eis je zusammen kommen? Selbst im Sommersonnenland der Bienenkönigin, humorvoll durch Tanja Lüttner dargestellt, denkt Tabaluga nur an Lilli. Toll ist die Puppe der erotischen Spinne Tarantula mit ihren vielen roten Stöckelschuhen. Die Erinnerung an den Tod ihres Mannes durch Arktos verwandelt das gefährliche Tier in eine Verbündete.
Tabaluga findet seine Liebste im Eispalast, bewacht von Pinguinen, die urkomisch in Tierlauten miteinander kommunizieren. Wie im Märchen besiegt der Schlüssel der Liebe den der Macht, Lilli beginnt wieder zu tanzen und im Bühnenfeuerwerk singt das verliebte Paar sein letztes gefühlvolles Duett. Eine sehr gelungene Aufführung!