Fischtreppe am Müllener Wehr soll bis Jahresende stehen
Ende des Jahres 2017 soll der Umbau des Müllener Wehres abgeschlossen sein. Die Bauarbeiten im Flussbett der Rench laufen seit Ende Mai. Die Planer hoffen darauf, dass sie vor Hochwasser verschont bleiben.
Über 1,1 Millionen Euro lässt sich das Land den Umbau des Müllener Wehres in der Rench kosten. Es war bisher eines der letzten Hindernisse im Fluss für die Fischwanderung. Der Umbau dient allerdings nicht nur der Gewässerökologie, sondern auch dem Hochwasserschutz. Hochwasser sind zugleich auch die größte Unbekannte im Zeitplan des Regierungspräsidiums Freiburg, der eine Fertigstellung bis Jahresende 2017 vorsieht. Höhere Abflussmengen in der Rench könnten die Bauarbeiten verzögern. Ab einem zehnjährlichen Hochwasser könne es zu einer Flutung der Baugrube kommen, deutet Matthias Henrich, Pressesprecher des Regierungspräsidiums Freiburg, an.
Elektrobefischung an der Rench
Das RP setzt dort auf die so genannte »Wasserhaltung«, um im Trockenen betonieren zu können: Spundwände sollen das Baufeld umschließen, das Wasser wird aus diesem Bereich abgepumpt. Begonnen hatten die Bauarbeiten im Flussbett am 30. Mai; zuvor wurde die Rench per Elektrobefischung abgefischt. Die Baugrube samt Spundwände soll noch vor Fronleichnam fertig eingerichtet sein. Dann werden »Bewehrungseisen« verlegt und mit den Betonarbeiten begonnen. »In der ersten Bauphase wird im linken Drittel die neue Wehrwange, das Tosbecken sowie der Fischpass auf dem linken Vorland gebaut. In diesem Bereich wird das bestehende Wehr abgebrochen«, so Henrich.
Unliebsame Überraschung entdeckt
Auf eine unliebsame Überraschung stieß die Baufirma dabei auch schon: Auch das bisherige Wehr wurde per Spundwände gesichert; deren Tiefe war aus den Plänen nicht ersichtlich. Je nach Zustand der Wand müssten die Pläne angepasst werden.
Wasserkraftanlagen stehen acht Wochen still
Voraussichtlich von Mitte August bis Anfang Oktober werde der obere Abschnitt des Fischaufstiegs und der Einlauf in den Müllener Kanal gebaut. Die Wasserkraftanlagen dort stehen in diesen rund acht Wochen still. Der Kanal soll aber laut Henrich auch während dieser Bauphase eine gewissen Menge Frischwasser führen.
Fischaufstieg und neue Wehrklappe werden gemeinsam in Betrieb genommen
Der Fischaufstieg und die automatische Wehrklappe, die dafür sorgt, dass eine Mindestwassermenge (700 Liter/Sekunde) in die Rench weiterfließt, sollen Ende des Jahres in Betrieb genommen werden. Bis dahin bleibt im Baustellenbereich der Renchdamm am linken, südlichen Ufer für den kompletten Verkehr gesperrt. Als Ausweichstrecken von Oberkirch nach Stadelhofen stehen das nördliche Flussufer oder der Weg links des Wehres über Müllen nach Stadelhofen zur Verfügung.