Mit Petticoat und Rock ’ n ’ Roll

Förderverein der Mediathek feiert sein zehnjähriges Bestehen

Roman Vallendor
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17. November 2021
Sie gestalteten das Programm zum zehnjährigen Bestehen des Fördervereins der Mediathek: von links Margot Müller, Gerd Birsner, Karin Jäckel, Brigitta Neidig und die zwölfköpfige Tanzgruppe „Rock ’ n ’ Roll emotions“ aus Freiburg.

Sie gestalteten das Programm zum zehnjährigen Bestehen des Fördervereins der Mediathek: von links Margot Müller, Gerd Birsner, Karin Jäckel, Brigitta Neidig und die zwölfköpfige Tanzgruppe „Rock ’ n ’ Roll emotions“ aus Freiburg. ©Roman Vallendor

Mit einem Jahr Verzögerung feierte der Förderverein Mediathek am Freitag sein zehnjähriges Bestehen. Unter dem Motto „Petticoat und Rock ’ n ’ Roll“ durfte das Publikum in Nostalgie schwelgen.

Zum zehnjährigen Bestehen des Fördervereins der Mediathek setzten die Autoren Karin Jäckel, Brigitta Neidig, die Vorsitzende der Offenburger Muettersprochgesellschaft Margot Müller sowie der Musik-Poet Gerd Birsner humorvolle Akzente, gewürzt mit Anekdoten aus ihrer Jugendzeit. Eine Augenweide waren die stilecht gekleideten Tanzpaare des Freiburger Tanzvereins „Rock ’ n ’ Roll emotions“, die mit Boogie-Woogie und akrobatischen`Rock ’ n ’ Roll-Figuren das Publikum begeisterten.

Fördervereins-Vorsitzende Karin Jäckel ging auf die Gründung des Vereins ein: Eine Handvoll Oberkircher Kultur-Interessierter hatte sich vor elf Jahren entschlossen, die mit ihrer Architektur aus dem Üblichen herausragende Mediathek zu unterstützen und dazu beizutragen, „das Haus auch in seinen Angeboten herausragend zu gestalten“. Mit einem literarischen Freundeskreis, dem „Autorennetzwerk Ortenau-Elsass, gelang es, Oberkirchs Geschichte als Literartenstadt neu zu beleben. Seitdem locken die grenzüberschreitenden Veranstaltungen aus „Wortkunst und Musik“ ein interessiertes Publikum in den Saal.

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Karin Jäckel, Brigitta Neidig und Margot Müller erinnern sich noch gerne an die 1950er und frühen 1960er Jahre, als der Rock ’ n ’ Roll und vieles mehr aus den USA über den Ozean in die Nachkriegshaushalte schwappte und der Jugend den Kopf vertrete. „Als Kinder nahmen wir diese Musik aus dem Blickwinkel unserer Eltern und Großeltern wahr, der mehr schief auf dieses neumodische Geplärr und Gehopse gerichtet war“, erinnert sich Jäckel. Bis Mitte der 1960er Jahre habe der Rock ’ n ’ Roll für die junge Generation weit mehr als „Rhythm and Blues“ bedeutet. Die Musik habe ein Lebensgefühl transportiert. Sie war wie die Jugend: jung, dynamisch, flippig, lustig, protestierend, aufmüpfig und zugleich intergrierend. Die „verrückte Hottentotten-Musik“ und die „Zirkus-Verrenkungen beim Tanzen“ stießen bei vielen Eltern auf wenig Gegenliebe. „Rock arround the Clock“ von Bill Haley und The Comets wurden zum Tanzstunden-Hit, dicht gefolgt vom heiß geliebten „Gummibeine-Tanz“, dem Twist. Auch das Outfit änderte sich rasant.

Rüschenbesetzte Petticoats unter weit schwingenden Röcken mit Wespentaille und die sogenannte Hochfrisur mit frechem Bob waren ebenso in wie schmale Schatullkleider, getragen zu Schuhen mit Pfennigabsätzen oder Plateausohlen. Nicht zu vergessen das „Baby Doll“ und die Bikini-Modelle und die „ums Haus lungernden Verehrerscharen“, die Väter und Mütter zu besorgten Mahnungen an Töchter wie Söhne bewegten. In ihrem Gedicht „Wie war dänn selli Zit“ sowie in biografischen Kurzgeschichten erinnerte sich Brigitta Neidig gern an Aufbruchstimmung und an technische Neuentwicklungen. Margot Müller schwärmte in ihrer Geschichte „Petticoat und Pferdeschwanz“ vom „Backfisch-Alter“ und der „Teenager-Zitt“. In ihrer zweiten Prosageschichte sympathisierte sie mit der Rocklegende Elvis Pressley.

Alle Register seines Könnens zog Liedermacher Gerd Birsner. Mit „Wenn ich als so an frieher denk“ und „Die Mutter der Phantasie ist die Nacht“ sowie „Rück ä Stück zu mir“ weckte er romantische Gedanken. Mit „Musik schweißt zusammen“ und „Leben isch nichts anderes als ein Blas­orchester“ offenbarte er eindrucksvoll Lebensweisheiten. Eine Diaschau mit Jugendbildern der Akteure, präsentiert von Klaus-Peter Jäckel, rundeten das knapp dreistündige Programm ab.

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