Neuer Kalender erschienen

Fotos halten Momente der Gamshurster Dorfgeschichte fest

Michael Karle
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17. September 2024
Das Mädchen auf dem Traktor ist auch im Gamshurster Kalender­ zu sehen.

Das Mädchen auf dem Traktor ist auch im Gamshurster Kalender­ zu sehen. ©Michael Karle (Repro)

Der Gamshurster Kalender für 2025 ist zu haben. Wieder finden sich darin Erinnerungen an Momente im Dorf, die ein Fotograf festgehalten hat.

Der Verein für Ortsgeschichte bringt jetzt fürs Jahr 2025 wieder einen Kalender mit alten Bildern, viel Geschichte und Geschichten dazu. Von jungen Frauen, die nach 1945 mit Gärtner Anton Lehmann Grabfelder von Soldaten pflegten, über Gründungsbilder von Musikverein (1925) und Anglergemeinschaft (1995), bis zu Familien, die in der Nachkriegszeit in Gamshurst als Flüchtlinge Fuß fassten, erstreckt sich eine große Breite von Motiven.

Der Verein für Ortsgeschichte veröffentlicht seit 2007 historische Kalender. Vorsitzender Edgar Gleiß freut sich, dass Marco Weber und Willi Federle auch jetzt wieder die Initiative ergriffen haben, und denkt auch an Werner Bühler zurück, der 2007 die Ursprungsausgabe gestaltet hatte.

140 begrabene Soldaten

„140 Soldaten wurden 1945 auf einem eigens neben dem Friedhof hergerichteten Gräberfeld beigesetzt. Sie waren im „Unternehmen Nordwind“ eingesetzt, mit dem das Elsass nochmals hätte zurückerobert werden sollen“, erinnert Gleiß an ein militärisch wahnwitziges Unternehmen, das sich jetzt zum 80. Mal jährt.

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Erinnerung gibt der Kalender auch an eine schon 1825 geborene, aber berühmte Gamshursterin. Domicilla Becker war mit etwa sechs Jahren als „Findelkind“ in den Ort gekommen. Sie führte als erwachsene Frau ein sehr bewegtes Leben mit Aufenthalten in Italien und Ägypten und wurde sehr reich. Dankbar habe sie sich der Gemeinde um 1870 gezeigt. Domicilla finanzierte mit einer Stiftung unter anderem die Kapelle auf dem Friedhof. Ihr Grabstein aus Marmor findet sich ebenfalls im Kalender. Er wurde jüngst auf Kosten des Vereins fachgerecht restauriert.

Turenne übernachtete

Marschall Turenne, bekannt als großer General Ludwigs XIV, verbrachte im Sommer 1675, also vor 350 Jahren, nach Recherchen des Vereins eine Nacht im Gamshurster Pfarrhaus. Das Ziel des Marschalls waren wohl Plünderungen im größeren Stil. Von Turenne findet sich selbstredend kein Foto, wohl aber der Gedenkstein vom Sasbacher Museum. Zwei Tage nach der Übernachtung in Gamshurst kam Turenne in Sasbach ums Leben.

Paul und Anna Dahms fassten 1946 als Flüchtlinge Fuß in Gamshurst. Ihre Tochter Anita wurde Tänzerin am Theater in Baden-Baden und heiratete den Berufsmusiker Karl-Heinz Schmidt. Der hielt viele Begebenheiten im Bilde fest, unter anderem findet sich ein Bild, auf dem ein kleines Mädchen mit Jagdaufseher Josef Deichelbohrer („Jäger-Seppl“) auf dem Traktor fahren darf.

Der Gamshurster Kalender 2025 ist im Ort in der Ortsverwaltung, bei Nikolaus Braun, Bäckerei Volz, Metzgerei Graf, Hofladen Wurth und Gasthaus Pflug für 9 Euro zu erwerben.

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