Franz-Rapp-Schule sagt einer "Allround"-Lehrerin Adieu
Mit 39 Dienstjahren an der Franz-Rapp-Schule Oppenau hat Waltraud Huber, dienstälteste Kollegin, am Freitag ihrer Schule »Adieu« gesagt. Mit einer Abschiedsfeier in der Schulmensa dankten die Gemeinde und die Schulgemeinschaft der Pädagogin für ihr vielfältiges Wirken.
Nach 42 Jahren Schuldienst wurde Waltraud Huber am Freitag in den verdienten Ruhestand verabschiedet. In 39 Jahren Dienst an der Franz-Rapp-Schule hat sie in vielerlei Hinsicht Spuren hinterlassen. Huber war nicht nur eine vorbildliche Lehrerin, sondern auch eine feste Instanz an ihrer Schule. In ihrem Lehrerdasein sei ihr wichtig gewesen, Spuren in den Herzen der Kinder und Jugendlichen zu hinterlassen, sagte Schulleiterin Simone Brandstetter in ihrer Laudatio. Bis zum letzten Arbeitstag sei das Verhältnis zu ihren Schützlingen von gegenseitigem Respekt, Anerkennung und Vertrauen geprägt gewesen.
Viele Reformen, zehn Kultusminister, Weiterentwicklung der Hauptschule zur Werkrealschule und die Vorbereitung zur Gemeinschaftsschule sind nur einige der herausragenden Stationen im Schulleben Hubers. Selbst die Übernahme der Stellvertretung der Schulleitung in ihrem vorletzten Dienstjahr habe sie ohne zu zögern angenommen. Sie habe als Bindeglied zur städtischen und kirchlichen Gemeinschaft sowie zum Oppenauer Vereinsleben fungiert.
In Vertretung des erkrankten Bürgermeisters Thomas Grieser sprach Kämmerer Uwe Gaiser. Als Beispiel für ihr Engagement nannte Gaiser das jährliche Krippenspiel, das Huber mit Schülern einstudierte und vortrug. Pfarrer Klaus Kimmig dankte Huber dafür, im Fach katholische Religion Kindern und Jugendlichen den christlichen Glauben weitergegeben zu haben. »Es ist ein wertvoller Dienst, aber auch eine Herausforderung, die Botschaft so zu vermitteln, dass sie das Leben der Schüler berührt.«
Elternbeiratsvorsitzende Michaela Zimmermann sprach auch im Namen des Fördervereins und hob die persönliche Autorität Hubers, ihr Pflichtbewusstsein, ihre Teamfähigkeit sowie das Vermitteln von Werten des sozialen Umgangs miteinander hervor. Als Überraschung trat eine Abordnung des ersten Jahrgangs 1978, Klasse 5, auf und erinnerte in einem Schmankerl an Hubers Einstieg in die Schule Oppenau.
Waltraud Huber erinnerte in ihren Abschiedsworten an die schwierigen Einstellungsbedingungen aufgrund der damaligen »Lehrerschwemme«. Sie dankte für die »wunderschönen Erinnerungen«. Die Überraschung kam zum Schluss: »Ich bleibe der Schule erhalten, allerdings nicht als Lehrerin.« Sie wird für den Gemeinderat im Ausschuss für den Schulausbau mitwirken.
Programm
Der Grundschulchor der Klasse 3 unter Leitung von Vicky Roth-Größle eröffnete die Abschiedsfeier. »Geh’ mit neuer Hoffnung« hieß das von Schülerin Anna-Maria Lehmann, Pfarrer Klaus Kimmig und Religionslehrerin Verena Müller-Kunkel gesungene Lied. Als »Allzweckwaffe« porträtierten die Zweitklässler die »Allround«-Lehrerin Huber. Ein Dankeschön hatten die Klassensprecher parat. »Raus aus der Schule« hieß der Rap des Lehrerkollegiums, der von Konrektor Bernd Kuntz am E-Piano begleitet wurde.