Freiwillige halten Grindelandschaft von Fichtenbewuchs frei
Bei der jährlichen Schliffkopfaktion packten am Samstag rund 50 Freiwillige mit an: Mit Motorsägen und Astscheren galt es, eine alte Kulturlandschaft zu erhalten.
Rund 50 freiwillige Helfer rückten am Samstagnachmittag bei der Schliffkopfaktion mit Motorsägen und Astscheren den Fichten auf der Grindenfläche entlang dem Parkplatz an der B 500 bei der Alexanderschanze zu Leibe. Charly Ebel und Stefanie Gärtner vom Nationalpark Schwarzwald, Amtsleiter Simon Stahl vom Kreisforstamt Freudenstadt und Ulrike Becker koordinierten den Arbeitseinsatz; stark vertreten war dabei die Kappelrodecker Waldjugend mit ihrem Vorsitzenden Andreas Jakesch.
»Es geht darum, die einmalige Grindenlandschaft, die aus der ehemaligen, Jahrhunderte langen Beweidung entstanden ist, zu erhalten, denn wenn wir nichts unternehmen, dann fressen Wald und insbesondere die Fichten die Grinden«, erklärte Stahl. Gerhard Goll, Leiter des Beirats im Nationalpark, ergänzte: »Wir sind gewissermaßen heute Heckenrinder, Schafe und Ziegen, um die Landschaft freizubeißen, und wir können am Ende das Gefühl mitnehmen, ein paar Stunden in göttlicher Schöpfung verbracht zu haben.«
Charly Ebel erläuterte an Bildtafeln die Fauna der Grinden von Auerhuhn über Baumpieper und alpine Gebirgsschrecke bis zur Kreuzotter und gab den Tipp, beim Entfichten mit Handschuhen zu arbeiten, um bei einer eventuellen Begegnung mit einer Kreuzotter geschützt zu sein.
Auch Pferd im Einsatz
Als humorvollen Erkennungstipp gab Simon Stahl noch mit: »Die Fichte sticht, die Tanne nicht«, dann ging’s hinein ins hohe Pfeifengras und in die weitere Flora der Fläche und es kreischten die Motorsägen.
Kleinere und mittlere Fichten wurden mit Menschenkraft aus der Fläche in Richtung Parkplatz gebracht. Zum Holzrücken für stärkere und größere Fichten zog ein Pferd diese Bäume heraus. Rund vier Stunden dauerte der Arbeitseinsatz und es stapelten sich zahlreiche Fichten am Rand des Parkplatzes.
Als Belohnung für die jährliche Schliffkopfaktion, die es bereits es seit mehr als 50 Jahren gibt, gab es in der Ruhesteinschänke ein gemeinsames Essen.