Gäste aus Peru packten im Waldkindergarten Kappelrodeck an
Jugendliche legten sich bei der 72-Stunden-Aktion mächtig ins Zeug. Einige Projekte konnten im Raum Achern angepackt werden.
»Da kommen junge Leute aus Peru nach Kappel und arbeiten hier für unseren Waldkindergarten, das ist unglaublich toll«. Die Freude war den Erzieherinnen Katharina Vogler und Anna-Lena Benz vom Waldkindergarten ins Gesicht geschrieben, denn 30 junge Leute haben mit dem Verein »Color Esperanza« während der 72-Stunden-Aktion eine deutsch-peruanische FSJ-Baustelle eingerichtet. Es waren dies Helfer, die schon ihr freiwilliges soziales Jahr in Peru absolvierten oder aktuell als peruanische Freiwillige in der Erzdiözese Freiburg tätig sind. »Ich liebe es, in der Natur zu arbeiten und mit anderen zusammen zu sein«, so Melissa Pariona Noguera, die wie ihre Freunde aus dem Andenland über den Freiwilligendienst der Erzdiözese nach Deutschland kam und an der Heimschule Lender in Sasbach tätig ist.
Ein Bachlauf wurde gerodet und eine Holzbrücke darüber gebaut, auch eine Matschküche, ein Waldsofa und eine Outdoor-Toilette wurden gefertigt. So einen Kindergarten mit Waldspielsachen »de Luxe« und mit viel Freude und Liebe gebaut im deutsch-peruanischen Team-Work, gibt es weit und breit nicht. Möglich wurde dies durch viele Spender und Förderer, besonders die Dekanatsjugendreferenten Stefanie Würth und Simon Sucher und das Leitungsteam, die diese groß angelegte und nicht einfache Projekt trotz des etwas späten Einreichung mit auf die Liste nahmen und mit »Color Esperanza« den perfekten Partner fand.
Dorfwette gewonnen
»Alle Gruppen haben ihre Ziele fest im Blick«, so die freudige Nachricht der Teamleitung 24 Stunden vor Ende der Aktion und in der Hoffnung, dass alle Aufgaben pünktlich bis zum 26. Mai um 17.07 Uhr gemeistert werden. Der Jubel kannte bei der katholischen Jugend Kappelrodeck keine Grenzen, denn am Sonntagvormittag wurde sogar über SWR3 – berichtete 72 Stunden über Projekte – der Gewinn der Dorfwette »500 Meter Kleiderkette für die Aktion Hoffnung« gesendet. Vom Marktplatz bis zum Gemeindezentrum und rings um den »Achertäler Dom« führte die Leine mit Kleidung in allen Variationen, die einem guten Zweck zugute kommt. Wie in Kappelrodeck, so legten sich bei 14 Projekten 350 Helfer und Unterstützer von sechs Jahren bis ins hohe Alter mächtig ins Zeug. »Sägen ist für mich kein Problem, ich kann auch Bäume fällen, mein Opa hat es mir gelernt«. Bessere handwerkliche Voraussetzungen konnte es für die Ministrantin nicht geben und der Spaß mit der Handsäge war Julia Meier anzusehen, als sie mit weiteren Helferinnen um Anna Quast super toll ein Activity-Board und einer Spielküche für den Kindergarten bauten. In Großweier wurde kreativ und farbenfroh gearbeitet, denn acht Freunde um Felix Vath fanden sich zusammen, um den Schulhof schön zu gestalten, den Spielen auf dem Boden einen neuen Farbtupfer zu verleihen und den Schülern neuen Spaß beim Hüpfen und Spiel zu ermöglichen.
Projekte
Alle Teams hatten auch die Aufgabe, 72 Fußbälle für ein Waisenhaus in Kambodscha durch Spenden zu finanzieren, für das der Fußball-Freestyler David Rau (Seebach) Jugendbotschafter ist. Während der Projekttage standen auch Firmlingen in Renchen (Gestaltung eines Film-Event-Raumes), Pfadfinder in Sasbachwalden (Bau eines Wanderweges zum Brigittenschloss) und Jugendliche von Ottenhöfen (Bau einer Schutzhütte beim Erwin-Schweizer-Freizeitheim in Schonach) 72 Stunden unter Volldampf, ebenso die Landjugendgruppen aus Nußbach, Oppenau, Renchen-Ulm, Bad Peterstal, die Ministranten aus Oberkirch und Ödsbach, Oppenau und Lautenbach und Jungkolping Lautenbach.