Gamshurster Kirchengemeinde erinnert an ihren Namenspatron
Die Gamshurster Kirchengemeinde feierte am Sonntag Patrozinium. Dabei kündigte Pfarrer Martin Karl an, die Seelsorgeeinheit zu verlassen (wir berichteten).
Dass der Bischof Nikolaus, von altersher Patron der Gemeinde Gamshurst, jeden fragt und auffordert, mit ihm Jünger Jesu zu sein, war die zentrale Botschaft der Festpredigt, die Pfarrer Martin Karl am Sonntag im Patroziniumsgottesdienst hielt. Noch stärker in Erinnerung bleiben wird jedoch die Ankündigung, dass Martin Karl, der vor zwei Jahren in die Seelsorgeeinheit gekommen war, im nächsten Sommer ins Markgräflerland wechseln will (wir berichteten gestern). »Für mich ist es eine gute Entwicklung, dann die Leitung einer Seelsorgeeinheit zu übernehmen. Ich habe mich trotz schlafloser Nächte darum beworben, der Erzbischof hat mir in der vergangenen Woche auch den Auftrag gegeben«, sagte der Pfarrer.
Feierlicher Einzug
Eingezogen waren die örtlichen Vereine mit Ortschaftsrat und Ortsvorsteher unter Führung des Musikvereins. Der Stabwechsel erfolgte an der Kirchentür. Johannes Ringwald (Trompete, Obersasbach) und Bernhard Bruder (Orgel, Renchen) stimmten mit Georg Philipp Telemanns Marsch »Die Würde« glanzvoll auf die mit der Nikolausfeier gegebene Frage nach der Heiligkeit ein. »Dass Gott sich um jeden einzelnen Menschen kümmert, steht als zentrales Geheimnis hinter dem heutigen Fest«, betonte der Pfarrer.
Die Kirchenchorgemeinschaft Gamshurst/Großweier eröffnete den Gottesdienst unter musikalischer Leitung von Cornelia Frank mit Wolfgang Amadeus Mozarts »Kyrie« aus der Kleinen Orgelsolo-Messe des großen Musikers und stimmte mit dem Wiener Komponisten ins große »Gloria« ein. Dem Herrn die Wege zu bereiten, erläuterte Martin Karl mit den Worten des Evangeliums als adventliche Aufgabe für Johannes den Täufer, in der Predigtansprache auch für Nikolaus und die mit ihm sich an Jesus Christus ausrichtenden Christen. Auch wenn heute niemand ein Heiliger sein wolle, zeige Nikolaus, dass alle zur Heiligkeit berufen seien. Zum Glück, so Karl, gebe es die kleinen Heiligen von nebenan, die weder humorlos noch Langeweiler, aber auch nicht perfekt seien. »Der einzige perfekte Heilige ist Jesus Christus.«
Klangvoll sangen und musizierten Kirchenchorgemeinschaft und Instrumentalensemble »Credo«, »Sanctus«, »Benedictus« und »Agnus Dei« der Mozart-Messe. Pfarrer Martin Karl gab zum Ende des Gottesdienstes die Hintergründe des Wechsels bekannt. »Ich habe mich sowohl im Pastoralteam, wie mit den Pfarrgemeinderäten und den Ehrenamtlichen immer sehr wohl gefühlt. Ich freue mich über die wertvollen Zeiten, die ich hier hatte und nun hoffentlich noch einige Monate haben darf.«
Theo Maninger vom Gemeindeteam lud aus Wettergründen ein, das Platzkonzert des Musikvereins in der Kirche zu hören. Ob Peter Schads »Jubilumsklänge«, Ladislav Kubes »Südböhmische Polka« oder die »Jehlicka-Polka« – die Musiker spielten die Rhythmen tänzerisch leicht und erhielten mit Dirigent Sylvain Fellmann herzhaften Beifall.
Partnerschaft festigen
Ortsvorsteher Hans Jürgen Morgenstern erinnerte an den wertvollen Beitrag, den die Gemeinde mit der Verfestigung der Partnerschaft nach Achenheim erreicht habe. Guten Zulauf hatte die Frauengemeinschaft mit Gebäck und Glühwein, danach die Veranstalter der Pfarrei in der Schulaula beim Mittagessen. Viel Lob gab es für die Kindergartenkinder und ihre liebevollen Darbietungen.
Nicht zuletzt gehörte der Nikolaus selbst (Andreas Federle) zu den Danksagenden. Die ursprünglich angekündigten Pferde hatte er fürsorglich im Stall gelassen.