Gefahr bei starkem Regen: Önsbacher Gräben sind zugewachsen
Am Dienstag machten Mitglieder des Ortschaftsrats Önsbach die Folgen des jüngsten starken Regens zum Thema: verstopfte Abflüsse und weitgehend zugewachsene Gräben. Reinhard Brenneisen und Klaus Bär berichteten von Anrufen besorgter Mitbürger.
»Seit dem letzten Starkregen wurde nichts gemacht«, kritisierte Ortschaftsrat Klaus Bär und verwies auf Schäden an den Önsbacher Wirtschaftswegen und auf verstopfte Gullys. Mit deren Reinigung habe der örtliche Bauhofmitarbeiter am Vormittag bereits begonnen, antwortete Ortsvorsteherin Christine Rösch, er werde die Probleme der Reihe nach beseitigen. Die Feuerwehr würde heutzutage die Rinnen nicht mehr freispritzen.
Reinhard Brenneisen bemängelte, dass in diesem Jahr erneut die Gräben bereits zugewachsen seien und daher bei einem Starkregen ihre Funktion nicht erfüllen können. Markus Schindler berichtete, dass der Pelzbach wieder an seine Kapazitätsgrenzen gekommen und teilweise über die Ufer getreten sei. In einem Gespräch mit der zuständigen Behörde habe man ihm mitgeteilt, dass die Reinigungen nach Dienstplan und Dringlichkeit vorgenommen würden.
Recht auf Schutz
Bär verwies auf den Zustand des Rungersgrabens und der Gräben westlich der Wagshurster Straße, wo es vor Jahren zu Überschwemmungen gekommen sei. Christine Rösch sagte zu, die Grabenreinigung auch in diesem Jahr wieder anzumahnen, sie verwies aber auch auf die vielen Aufgaben des Bauhofs, der nicht alles gleichzeitig erledigen könne. Dieses Argument wollte Brenneisen nicht gelten lassen: »Die Bürger haben ein Recht auf Schutz.« Falls der Bauhof überlastet ist, müssten eben Fremdfirmen mit der Grabenreinigung beauftragt werden. Dies sei angesichts der Überlastung solcher Firmen nicht einfach und würde zusätzliche Kosten verursachen, hielt Rösch dagegen.
Brenneisen erinnerte daran, dass bereits 2015 beim damaligen Hochwasser zugesagt worden sei, die Leistungsfähigkeit des Grabensystems durch das Büro Zink prüfen zu lassen, bis heute sei da nichts passiert. Rösch verwies auf Aussagen des Tiefbauamts, dass derzeit die Erarbeitung des Generalentwässerungsplans erste Priorität habe, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die Ausweisung neuer Baugebiete.
Abdeckfolie verbrannt
Ein weiteres Thema sorgte gar für Empörung: Laut Brenneisen hat ein Landwirt am Pfingstmontag nahe der Bebauung Abdeckfolie aus Plastik verbrannt. Meterhohe Flammen und eine enorme Geruchsbelästigung seien entstanden. Zahlreiche Anwohner der Wagshurster Straße hätten nach dem Rechten gesehen.
Zwei Mitglieder der Feuerwehr hätten den Verursacher wohl darauf aufmerksam gemacht, dass bei einer Alarmierung über 110 ein kostenpflichtiger Feuerwehreinsatz die Folge wäre. Löschen habe der Verursacher das Feuer nicht können, er habe es dann ausgehen lassen. »Das war eine absolute Schweinerei«, unterstrich auch Markus Schindler, der die Rauchwolke ebenfalls gesehen hatte. Er empörte sich vor allem darüber, dass ein Einzelner, der sich absolut falsch verhält, die ganze Landwirtschaft in Verruf bringen könne.
Auch Klaus Pflüger kritisierte massiv diese illegale Art der Müllentsorgung. Es müsse eigentlich jeder Landwirt wissen, dass Kunststoffe nicht einfach verbrannt werden dürfen. Jetzt müsse er auch die Konsequenzen tragen, schloss er, und sprach sich auch wie andere Mitglieder des Gremiums dafür aus, diesen Vorfall zur Anzeige zu bringen.