Gelingt der Neuanfang im Heimatmuseum Mösbach?
Die gute Stube im Vogt Johannes Spinner Hus von 1834 in Mösbach war das Lieblingszimmer von Oskar Oberle. Nach seinem Tod war allen im Dorf klar, dass es unter dem Dach des Museumshauses einen Neuanfang geben muss, um dieses Kleinod mit neuem Leben zu erfüllen.
»Das Museum ist eine Herzenssache von uns allen«, sagte Ortsvorsteherin Gabi Bär bei der Mitgliederversammlung des Mösbacher Museumsvereins. Der Gründervater und Vorsitzende Oskar Oberle war am 26. Januar gestorben. Er hatte vor allem mit dem Museumshandwerker Fridolin Klumpp und den Mitgliedern des Vorstands Tausende von Stunden in das Vogt Johannes Spinner Hus investiert, das 2004 eröffnet werden konnte. »Es muss weiter gehen, wir müssen einen Neuanfang machen«, sagte Gabi Bär. Sie sicherte zu, dass Ortsverwaltung und Ortschaftsrat den Neubeginn begleiten und sich um notwendige Sanierungen kümmern.
Abtritte
Mit einer Gedenkminute an Oskar Oberle begann in der guten Stube des Museumshauses die außerordentliche Mitgliederversammlung, die der zweite Vorsitzende Christoph Oberle leitete. Die Weichen sollten gestellt werden für die Mitgliederversammlung mit Neuwahlen im Januar. Sowohl Christoph Oberle, der auch seit 15 Jahren die Kasse verwaltet, als auch die Schriftführerin Susi Schwenk erklärten, dass sie ihre Ämter abgeben.
Bisheriges Ziel war, für Mösbach Gegenstände, Dokumente und Infos aufzubewahren und zugänglich zu machen. Dies sei neben den umfangreichen ehrenamtlichen Arbeiten im Innen- wie im Außenbereich bestens gelungen, eine gute Basis sei gelegt, hieß es bei der Versammlung.
100 Leitz-Ordner hat Oskar Oberle über Jahrzehnte akribisch mit seinen historischen Forschungen gefüllt, sie sind ein wertvoller Schatz für die Identität des Kirschendorfs. Die Ordner werden der Ortsverwaltung und dem Museumsverein als Archiv zur Verfügung gestellt. Eine wichtige Aufgabe wird sein, dieses umfangreiche Material zu sichten, digital zu erfassen und zur Verfügung zu stellen. Denkbar wäre, dass sich eine ehrenamtliche Archiv-Gruppe etwa mit Senioren bildet, die sich dieser Aufgabe widmet.
Wer gibt Führungen?
Überlegt werden muss auch, wann das Museum geöffnet wird und wer Führungen macht. Heimatgeschichtliche Veranstaltungen könnten darin stattfinden, Vereine könnten es nutzen.
Es bräuchte neue Mitglieder mit neuen Ideen, die bereit sind, in bestimmten Bereichen am »neuen Leben im Haus« mitwirken. Die Ortsvorsteherin will die Mitbürger dazu einzuladen, an der Neukonzeption mitzuwirken.