Gemeinde verbuchte 2016 ein Plus in der Kasse
Höhere Gewerbesteuereinnahmen und weniger Ausgaben verschaffen Bad Peterstal-Griesbach ein Plus von fast 620.000 Euro. Allerdings muss die Gemeinde auch neue Schulden aufnehmen.
»Mit dem Ablauf des Jahres 2016 können wir sehr zufrieden sein«, freute sich Bad Peterstal-Griesbachs Kämmerer Martin Armbruster. In der Gemeinderatssitzung am Montagabend stellte er für die Jahresrechnung der Gemeinde für das Haushaltsjahr 2016 »erhebliche Mehreinnahmen« von 593 000 Euro fest, daneben Minderausgaben gegenüber der Planung von 27 000 Euro. Dadurch konnte die Zuführung an den Vermögenshaushalt um fast 620 000 Euro höher ausfallen, als geplant, sie wurde mehr als verdreifacht.
Vor allem höhere Einnahmen durch Gewerbesteuer und Schlüsselzuweisungen vom Land sorgten für das Plus in der Gemeindekasse und ein Strahlen auf den Gesichtern der Gemeinderäte. Der Gesamtschuldenstand der Gemeinde konnte um rund 195 000 Euro verringert werden.
Die aktuelle Pro-Kopf-Verschuldung betrug zum Jahresende 2016 1080 Euro. Dazu kommt der Anteil an den Schulden des Gemeindeverwaltungsverbandes Oberes Renchtal mit 64 Euro je Einwohner und am Eigenbetrieb Gemeindewerke Bad Peterstal-Griesbach mit 1393 Euro pro Einwohner.
Einmütig sehr zufrieden zeigten sich die Fraktionsvorsitzenden. Franz Doll (SPD) stellte »mit Freude fest, dass wir ein sehr gutes Ergebnis erzielt haben«. Auch Melitta Hörr (CDU) freute sich, vor allem über den »kontinuierlichen Abbau der Schulden«. »Ein Ergebnis, wie man es sich nur wünschen kann«, stellte Franz Doll (BV) fest. Inge Bayer (FWV) sah im Jahresergebnis eine »sehr gute Ausgangsposition für 2017«.
Ebenso einstimmig wurde der Jahresabschluss 2016 für die Gemeindewerke verabschiedet. Beim Betriebszweig »Wasserversorgung« konnte auf die Erneuerung des Hochbehälters Dollenberg mit Kosten von rund 148 000 Euro verzichtet werden. Daher bilanzierte Kämmerer Armbruster einen Jahresgewinn von 31 000 Euro, wohingegen der Betriebszweig »Freibad« mit einem Minus von 15 000 Euro abschloss. Auch der Schuldenstand erhöhte sich beim Freibad um insgesamt 34 000 Euro. Grund war die Investition in die Erneuerung der Zuleitung von der Bühlhofquelle.
Neue Schulden notwendig
Wesentlich stiller wurden die Gemeinderäte in ihren Äußerungen, als es um den Beschluss zur Neuaufnahme zweier Darlehen ging. 450 000 Euro Neuverschuldung, die 2016 bereits eingeplant waren sowie 550 000 Euro durch zusätzliche Ausgaben für das Jahr 2017 waren für den Gemeindehaushalt zu beschließen. Davon entfiel ein Betrag von über 130 000 Euro auf Mehrkosten bei der Sanierung der Turnhalle, mit 144 000 Euro schlug der neue Unimog des Bauhofs zu Buche. Auch für den Eigenbetrieb »Gemeindewerke« mussten die Räte ein neues Darlehen über 150 000 Euro bewilligen. Das »wirkt psychologisch unglücklich«, räumte Bürgermeister Meinrad Baumann ein, nach der guten Bilanz für 2016 neue Schulden zu machen. »Dennoch ist es schlüssig«, räumte Melitta Hörr (CDU) ein und so stimmte der Gemeinderat auch hier, wenn auch ungern, einstimmig zu. Der Ruf nach dem dafür benötigten Schnaps verhallte allerdings ungehört.