Geschichtsfreunde Kapplertal zählen 2018 über 600 Besucher
Rund 600 Besucher und damit mehr als je zuvor zählte die zehnteilige Vortragsreihe der Geschichtsfreunde Kapplertal 2018. Zum Abschluss referierte Nikot Krohn über die »Römische Urbanität«.
Zum zehnten und letzten Vortrag in diesem Jahr hatten die Geschichtsfreunde Kapplertal am Donnerstag in die Winzergenossenschaft Waldulm eingeladen. Theo Blaich von den Geschichtsfreunden begrüßte hierzu den Freiburger Archäologen und Historiker Niklot Krohn zu seinem Vortrag »Römische Urbanität: Luxus und Laster oder Kultur und Kontinuität?«
Wer an die siedlungsgeschichtlichen Relikte der römischen Kultur in Deutschland denkt, verbindet diese in erster Linie mit militärischen Anlagen und dem Leben auf dem Lande in Gutshöfen und dörflichen Vicussiedlungen, so der Referent einleitend. Er veranschaulichte in dem gut besuchten Vortrag die Entstehung und Entwicklung sowie den Wandel und den Untergang urbaner römischer Zentren. So stellte er in einem reich bebilderten Vortrag die Stadt Rom vor, die nach dem Motto »quadratisch, praktisch, gut« gebaut wurde und vom 1. bis 4. Jahrhundert Vorbild für die Planung vieler Städte war. Trotz allem sei Rom eine heiße, stinkende und dreckige Stadt gewesen.
Parallelen gezogen
Nach einer ausführlichen Darstellung der Stadt am Tiber, die von Romolus und Remus gegründet wurde, befasste sich der Referent mit dem Stadtleben im römischen Deutschland und zog einen Vergleich der Städte mit Rom, die viele Parallelen mit der ewigen Stadt aufwiesen. Auf die Städte Trier, Köln, Xanten, Mainz, Rottweil, Augsburg, Augst bei Basel, Ladenburg am Neckar, Riegel a.K., Badenweiler, Baden-Baden, Neuenstadt am Kocher und Bad Wimpfen ging er ein und zeigte dabei viele Gemeinsamkeiten mit Rom auf. Diese Städte waren nicht nur beachtliche Handels- und Wirtschaftsmetropolen.
Der Referent machte deutlich, dass ihre Einwohner durchaus auch mit den heute bekannten sozialen und politischen Problemen konfrontiert waren.