Gewässerschau in Oberkirch zeigt einige Mängel auf
Die Gewässerschau der Stadt Oberkirch am Gaisbach zeigte den Beteiligten einige Mängel auf, die teils sogar zu Diskussionen mit den Anliegern führten.
Die Reihe der Gewässerschauen, bei denen die Stadt seit gut vier Jahren alle Bachläufe auf der Gemarkung im Hinblick auf die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und ihre künftige Entwicklung in Augenschein nimmt, wurde am Donnerstag am Gaisbach fortgesetzt. Nach den Bestimmungen des Wasserhaushaltsgesetz ist den Gemeinden die Aufgabe auferlegt, spätestens alle fünf Jahre bei Gewässern II. Ordnung eine solche Gewässerschau durchzuführen. Ziel ist, den aktuellen Zustand der Bäche zu erfassen und nachteilige Veränderungen an und im Gewässer frühzeitig festzustellen und dann auch die im Rahmen der Unterhaltungslast erforderlichen Maßnahmen rechtzeitig durchzuführen. Im Hinblick auf die künftige Gewässerentwicklung werden auch Vegetation und Durchgängigkeit, Sohlenerosion und die Strukturgüte der Bäche begutachtet.
Treffpunkt war bei einer der beiden Quellen des Gaisbachs im Burgerwald, dort konnte Georg Schäffner vom Sachgebiet Tiefbau/Umwelt der Stadtverwaltung unter anderem auch den Biologen Wolfgang Röske begrüßen, außerdem Markus Schmitt vom Tiefbauamt, Hubert Männle vom Bauhof, Patrick Herrmann vom Ingenieurbüro Wald und Korbe sowie Maria Just und Rainer Bender vom BUND, im Verlauf der Begehung stießen noch vereinzelt Anlieger und Grundstückseigentümer hinzu.
Im Waldbereich gab es wenige Beanstandungen. Nach den ersten Häusern im Ortsteil Gaisbach ging es wieder bergauf, hoch zum zweiten Quellzulauf rund 500 Meter oberhalb der Schauenburg-Parkplätze. An diesem Zulauf waren nicht nur deutliche Spuren des Hochwassers von 2014 zu sehen, auch im Gewässerrandstreifen von zehn Metern, der von Ablagerungen frei zu halten ist, wurden Brennholzstapel, Paletten oder auch Rebpfähle aus Beton vorgefunden. Weiter aufwärts führte dieser Zufluss wenig Wasser und wurde teilweise auch vom Wegebau beeinträchtigt.
Längere Diskussionen
Wieder zurück im Ortsteil wurden Bereiche mit dem japanischen Knöterich festgestellt, aber auch Ablagerungen oder auch Bäume direkt am Bach waren zu verzeichnen. An der Kapelle und am Gaisbacher Schloss vorbei wurde die Begehung nach dem verdolten Teil des Gaisbachs fortgesetzt, wo der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im Gewässerrandstreifen bemängelt wurde.
Die abschließende Begutachtung des Gaisbachs im Bereich des Baugebiets Obere Brügelmatt III erwies sich als relativ zeitaufwändig. Dort wurde an etlichen Stellen die Gartennutzung auch auf den städtischen Gewässerrandstreifen ausgedehnt. Zum Teil wurden im Gewässerschutzstreifen bauliche Nutzungen festgestellt, deshalb ergaben sich teils längere Diskussionen mit angrenzenden Grundstückseigentümern. Nach fast fünf Stunden fand die Gewässerschau am Gaisbach, der einschließlich seines zweiten Zulaufs eine Länge von etwa 3800 Metern hat, am Rückhaltebecken Obere Brügelmatt ihren Abschluss.
Reichenbächle
Eine weitere Gewässerschau findet am Donnerstag, 29. Oktober am Reichenbächle statt. Begangen wird der Bereich vom Kreisverkehr bei der Oberkircher Winzer e.G. bis zur Einmündung in die Rench.