Glückliche Flüchtlinge in Lauf
Was bedeutet Advent und warum wird Weihnachten gefeiert? Das erklärte am Dienstag Bürgermeister Oliver Rastetter 20 Flüchtlingen aus Syrien, die seit Kurzem in Lauf leben. Sie waren Gast einer Adventsfeier mit Bescherung für die Kinder im Rathaus und bekamen große Augen, als da bunte Päckchen mit ihren Namen lagen.
»Hallo, guten Tag!« Die syrischen Kinder geben am Eingang zum Laufer Bürgersaal im Rathaus lächelnd die Hand. Mitarbeiter der Gemeinde, ehrenamtliche Helfer und Gemeinderäte begrüßen sie. Die Tische sind mit Tannengrün und Weihnachtssternen geziert. Es duftet nach Nusszopf und Kaffee. Frauen mit Kopftüchern lachen einander freudig an und umarmen auch deutsche Frauen, die sie bereits kennengelernt haben.
Neue Werte kennenlernen
Dass seit Kurzem fünf syrische Familien in Lauf leben, daran gewöhne sich die Bevölkerung schnell, ist Bürgermeister Rastetter überzeugt. Manche Vorurteile seien schon abgebaut worden. Sein Wunsch ist, dass die Neubürger auch mit den Bräuchen und Werten ihrer neuen Heimat in Berührung kommen. Deshalb erklärte er ihnen, was ein Adventskranz ist, warum es Adventskalender und Weihnachtsbäume gibt und warum zur Geburt Jesu viele besondere Lieder erklingen und die Familien zusammenkommen.
Seine kleine Ansprache wurde von Sara Hamdi Al Najjar aus Lauf ins Arabische übersetzt. Die hauptamtliche Koordinatorin der ehrenamtlichen Helfer, Franziska Schuster, hatte Weihnachtsgeschenke gepackt, die aus Spenden finanziert werden konnten. Sie überraschte die jüngeren Kinder mit Malbüchern und Stiften und die jungen Mädchen und Männer mit Pflege-Utensilien. Die dreijährige Maya strahlte übers ganze Gesicht, als sie so beschenkt wurde.
Freude über Fußbälle
Für eine zweite Bescherung sorgte Jennifer Blessing, die mit Schülern des Windeck-Gymnasiums in Bühl Schuhkartons für Flüchtlingskinder gepackt hatte. »Mit den besten Wünschen für Gesundheit und Frieden« überreichte sie die Päckchen. Die 12- und 14-jährigen Jungen Hamsa und Abed freuten sich riesig über Fußbälle. »Wir wollen Fußball spielen«, können sie bereits auf Deutsch sagen.
»Hier im Dorf haben diese Menschen die allerbesten Chancen, sich zu integrieren«, davon ist Wolfgang Weber überzeugt. Der Laufer hat für die Syrer einen Intensiv-Sprachkurs mit lebensnahen Übungen auf die Beine gestellt. Er wird von mehreren ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Diesen ehrenamtlichen Helfern ist Bürgermeister Rastetter besonders dankbar: »Ohne ihr Engagement wäre die Integrationsarbeit nicht zu schaffen.«