Achern / Oberkirch

Graf Dracula nahm von Illenau Besitz

Sieglinde Rösch
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04. Juli 2005
Die Umgebung der ehemaligen Großherzoglich-Badischen Irrenanstalt mit ihrer leicht morbiden Aura bot die ideale Kulisse für die Gruselkomödie des Illenau- Theaters um den Grafen Dracula.
Achern. Das Stück spielt in einer psychiatrischen Klinik, 20 Meilen von London entfernt. Frei nach Bram Stoker hat Alisan Erdogan das Stück für das Illenau-Theater bearbeitet und inszeniert. Am Samstagabend war bei idealen Wetterverhältnissen Premiere. Schon der Weg zum Ort des Geschehens war stimmungsvoll-einstimmend auf das zu Erwartende gestaltet. Vorbei an einer von Gräbern und Grablichtern und spinnenwebbehangenen Kulisse, wiesen papierne Fledermäuse in allen Größen den Weg zur Bühne. Bei aufmerksamer Beobachtung waren nach Einbruch der Dunkelheit auch veritable Fledermäuse und Leuchtkäferchen auszumachen, die ihre »Pappkameraden« unterstützten. Im Mittelpunkt steht ein junger Mann, Renfield (Christian Schindler), ein Patient der Anstalt. Seine Manie ist das Verzehren lebendiger Wesen, Insekten, Vögel und das Endziel eine Katze. Durch ihr Blut will er Leben erlangen. Die Schwester der Anstaltsleiterin, Lucy (Daniela Warth), weilt mit ihrer Freundin Mina (Marion Wolf) zu Besuch, als sich sonderbare Dinge ereignen. Über Nacht erkrankt Lucy, wird schwach und blutleer. Bluttransfusionen erweisen sich als nur kurz wirksam. Seit einiger Zeit hat die Anstalt einen neuen Nachbarn, einen Grafen Dracula, der sein Domizil von einem Londoner Makler erworben hatte. Dieser Makler war nach seinem Aufenthalt in Transsilvanien verschollen. Rote Riesenaugen Lucy und Mitarbeiter der Anstalt berichten von einer Gestalt mit rotgeränderten Riesenaugen und bleichem Gesicht, die sie nächtens heimsuche, auch schreckliches Hundegeheul sei in den Nächten zu vernehmen. Alles verschärft sich noch, als Lucy der seltsamen »Blutleere« erliegt. Als Untote treibt sie nun ihr Unwesen und hat sich den Patienten Renfield zum Opfer erkoren. Zwar kann sie ihn zu einer Liebesnacht verführen, gelangt aber nicht an sein Blut. Dem Wissenschaftler Professor Stiefel (Helmut Schiffner) gelingt es schließlich, den Grund allen Übels auszumachen. Er schmiedet einen Plan, den unheimlichen Grafen zu bannen und zu vernichten. Da durch Lucy viele Kinder und durch Dracula weitere Frauen in Gefahr sind, ist größte Eile geboten. Mit Hilfe von Mina und deren Verlobten John Harker (Alexander Schneider), sowie dem getäuschten Renfield, machen sie den Sarg ausfindig, in den sich der Graf nach Tagesanbruch zur Ruhe begibt. Dieser setzt sich gegen Harker und Stiefel gewaltig zur Wehr. Einzig gelingt es Renfield, der im Grafen seinen Meister sieht, ihn mittels eines ins Herz geschlagenen Holzpflocks endgültig zu töten. Der »normale Irre« hat seinen vermeintlichen Meister besiegt. Süffisantes Schlusswort Die gelungene und sehenswerte Vorstellung war nicht zuletzt der hervorragenden Leistung der beiden Hauptdarsteller, Christian Schindler und Uwe Lueb, zu verdanken. Gerade die Rolle des Irren erforderte für Mimik und Gestik permanente Konzentration, die er auch im süffisanten Schlusswort nicht verliert. Als Ehrengäste begrüßte der Regisseur Alisan Erdogan den Generalkonsul der Republik Türkei, Erdogan Kök mit Familie, und Oberbürgermeister Reinhardt Köstlin mit Gattin Gudrun.

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