Großer Empfang für Weltmeister Johannes Vetter
Ebersweier und Durbach feiern ihren Weltmeister: Mit großem Bahnhof und einem Eintrag ins Goldene Buch wurde gestern der in Ebersweier wohnende Speerwurf-Athlet Johannes Vetter nach seinem überragenden Erfolg bei der WM in London von mehr als 250 Fans in Ebersweier begrüßt.
Es sollte eigentlich ein kleiner, fast familiärer Empfang gestern für den frischgekürten Speerwurf-Weltmeister Johannes Vetter werden. So war es anfänglich noch von der Leichtathletik-Gemeinschaft Offenburg (LGO) sowie der Gemeinde Durbach geplant. Allerdings ging in Zeiten sozialer Medien die Nachricht über einen Empfang in Ebersweier und Durbach am gestrigen Vormittag so schnell durchs Dorf, dass gegen 14.45 Uhr, dem angedachten Zeitpunkt des Eintreffens von Vetter vor seiner Haustür in Ebersweier, weit mehr als 250 Fans, Freunde und Weggefährten gespannt warteten.
»Ich kann ihn nicht anrufen, denn dann merkt Jojo, dass hier was läuft. Meines Wissens weiß er es nämlich nicht. Er möchte einfach nur jetzt nach Hause kommen«, erzählte LGO-Sport Werner Daniels. Allerdings drang schnell durch die Reihen, dass sich der Weltmeister mit seinem VW-Golf um rund eine halbe Stunde verspätet.
Mit den Fans warteten nicht nur Durbachs Bürgermeister Andreas König und Ebersweiers Ortsvorsteher Horst Zentner, sondern auch die Führungsmannschaft der LGO und ihr Präsident Rüdiger Hurrle.
»Johannes Vetter wohnt seit 2014 hier in Ebersweier und fühlt sich hier richtig wohl. Oft besucht er das Haus Vier Jahreszeiten, ob zu einer Anwendung oder zu einem Termin bei seinem Physiotherapeuten Torsten Fäßler. Ich denke, der Jojo hat Durchbach ins Herz geschlossen und die Durbacher und Ebersweierer auch«, erklärte LGO-Präsident Rüdiger Hurrle.
Christina Obergföll, Weltmeisterin von 2013, wartete ebenso wie die Feuerwehrkammeraden der Abteilung Ebersweier auf die Ankunft des Rekordhalters. »Das lassen wir uns nicht nehmen Johannes Vetter hier zu begrüßen«, so der Tenor. Gegen 15.30 Uhr war es dann so weit: Zwei Kamerateams und rund ein Dutzend Pressevertreter standen bereit, als Vetter nicht mit seinem VW, sondern standesgemäß mit dem Oldtimer von Hotelier Dominic Müller vorfuhr.
Der Weltmeister wurde wie ein Superstar begrüßt. Nicht nur zahlreiche Deutschlandfahnen wurden hochgehalten, sondern auch Begrüßungs-Transparente. Kaum war Vetter aus dem Auto gestiegen, wurde er von den Pressevertretern in Beschlag genommen.
Bevor Durbachs Bürgermeister König den Weltmeister begrüßen konnte, nahm sich dieser erst einmal eine sechsminütige Auszeit für eine Dusche im eigenen Heim. »Wir sind stolz wie Bolle auf unseren Weltmeister«, erklärte König.
»Mit einem solchen Empfang hätte ich nicht gerechnet. Das geht mir jetzt echt nah«, antwortet Vetter auf das Lob, bevor er sich ins Goldene Buch der Gemeinde Durbach eintrug. »Der erste Eintrag in diesem Buch ist von Helmut Kohl und Francois Mitterand anlässlich ihres Besuchs 1987 in Durbach, der letzte stammt vom Markgrafen von Baden«, erklärte König dem frischgekürten Weltmeister.
Eintrag ins Ehrenbuch
Auch im Ehrenbuch von Ebersweier durfte Vetter unterschreiben, bevor er von König einen Hotelgutschein für einen Wellnesstag überreicht bekam. Auch LGO-Präsident Hurrle würdigte die Verdienste von Vetter und die Ehre, jetzt neben Obergföll zwei Weltmeister aus den Reihen hervorgebracht zu haben. »Es war Johannes Vetters Entscheidung hier in die Ortenau zu kommen, bei Boris Obergföll zu trainieren und die besten verfügbaren Trainingsanlagen für Speerwerfer hier zur Verfügung zu haben«, so Hurrle. Auch er überreichte einen Hotelgutschein, bevor ein noch sichtlich geplätteter Vetter zu zahlreichen Selfies und für Autogramme zur Verfügung stand.
Schild kommt noch
»Lasst uns jetzt noch zusammensitzen und zusammen feiern«, forderte Vetter seine Fans auf, den Nachmittag gemütlich zu beenden. »Das mit einem Dorfeingangsschild für unseren Weltmeister haben wir so kurzfristig einfach nicht geschafft. Das wird aber nachgeholt«, versprach Ebersweiers Ortsvorsteher Horst Zentner und fügte hinzu: »Die Leute sollen doch wissen, wer hier wohnt und dass wir stolz auf unseren Bürger sind.«