Großes Interesse an Rainbauermühle in Furschenbach
Die Rainbauernmühle in Furschenbach stand am Sonntag wieder im Mittelpunkt des traditionellen Mühlenfestes. Begünstigt durch das ideale Wetter fanden sich viele Besucher ein, um unter einem großen Fallschirm, Partyzelten und Sonnenschirmen ein schattiges Plätzchen zu finden. Die Dorfmusik Furschenbach unter der Leitung ihres Dirigenten Christoph Welle eröffnete das Mühlenfest mit einem Frühschoppenkonzert. Viele Wanderer und Radfahrer nutzten die Gelegenheit zur einer Einkehr und Rast auf dem Fest.
Da das Mühlenfest von Anfang an, als es der Schwarzwaldverein Ottenhöfen ins Leben rief, immer mit der Brauchtumspflege verbunden war, hatte auch die Freiwillige Feuerwehr, Abteilung Furschenbach, als Veranstalter einiges aufgeboten. So wurde mehrmals vorgeführt, wie früher das Getreide mühsam von Hand gedroschen wurde. Erstmals wurde dieses Jahr im Fünfer-Takt gedroschen, was sich als sehr schwierig erwies. Mit einer Drescherin wurde aber auch dieses Kunststück bewältigt.
Mit dem Schlepper
Der Aufruf des Veranstalters, dass auch dieses Jahr jeder Besucher der mit einem Schlepper, egal welchen Alters, das Fest besucht, ein Freigetränk erhält, verfehlte seine Wirkung nicht. So standen auf der Festwiese bald eine größere Anzahl Schlepper aus unterschiedlichen Baujahren und Fabrikaten. Diesen Oldtimern gegenüber wurden von der Firma Harter, Landmaschinen aus Achern-Önsbach, einige neue und moderne Schlepper ausgestellt. Aber nicht nur die Erwachsenen nutzten die Gelegenheit mit einem Schlepper anzufahren, sondern auch einige Kinder aus Furschenbach fuhren mit ihren mit Muskelkraft angetriebenen Kinderschleppern, unter dem Applaus der Festbesucher, auf den Festplatz. Mit Freude und Stolz nahmen sie von Abteilungsleiter Ludwig Faist ein alkoholfreies Freigetränk entgegen.
Den ganzen Nachmittag bis zum Festausklang am Abend sorgten »Die drei Furschenbächer & Jessica« für die musikalische Unterhaltung der Festgäste.
Für die interessierten Besucher stand die Mühle offen und konnte besichtigt werden und wurde von Josef Schneider ausführlich erklärt. Interessant war dabei die Technik, die sich hinter dieser alten Mühle mit dem nachweislich aus dem Jahr 1875 stammenden Mahlwerk verbirgt. Angetrieben wird das ganze mit einem unterschlächtigen Wasserrad mit 4,20 Meter Durchmesser und 32 Radschaufeln.
Die Übersetzung und Kraftübertragung erfolgt auf zwei Holzkammrädern mit 132 und 102 Zähnen aus Apfelbaumholz, sowie einem Treibriemen, der den oberen, rund 300 Kilogramm schweren Mühlstein antreibt, der auf dem unteren, rund 400 Kilogramm schweren festsitzenden Mühlstein läuft. Zwischen diesen beiden Steinen wird dann das Korn zu Mehl gemahlen.