Großes Schauspiel in Gambsheim gezeigt
Rund 700 begeisterte Besucher feierten an zwei Wochenenden das Jubiläum der Folkloregruppe »D’Sunneblueme vun Gambse« im Kulturzentrum »EcRhin« der elsässischen Nachbargemeinde. 30 Jahre ist die Gruppe alt geworden und präsentierte sich mit einer großartigen »Westheim-Story«.
Gegründet wurde die Folkloregruppe »D’Sunneblueme vun Gambse« 1988 mit zwölf Tänzern. Jean-Pierre Gebus war erster Präsident. Seit 14 Jahren steht den 23 Aktiven und insgesamt 46 Mitgliedern David Geffre vor.
Seit der Gründung dabei ist Francoise Heintz, sie ist älteste Tänzerin mit 79 Jahren. Seit 20 Jahren ist Werner Morgenthaler aus Freistett dabei, der einst als Leiter der Trachtentanzgruppe des Heimatbunds Freistett den Weg über den Rhein gefunden hat. Großen Anteil am Jubiläumserfolg hatte Fanny Geffre, ehemalige Miss Pays de France 2009, Tanzleiterin und Ehefrau des Präsidenten. Sie hat die Texte geschrieben und Regie geführt.
Im Mittelpunkt des Geschehens stand die Geschichte von zwei jungen Menschen in zwei verfeindeten Nachbardörfern um 1900. Im armen Westheim lebt der junge Charles, im reichen Ostheim die junge Adele. Sie finden Gefallen aneinander. Adele verbringt den Jahrmarktstanz mit ihm.
Nach Geburt getrennt
Sie finden heraus, dass sie Geschwister sind, die nach der Geburt getrennt wurden. Charles wurde am Flussufer gefunden und von Fremden in Westheim aufgezogen, Adele fand Unterkunft bei ihrem Onkel in Ostheim. Statt Rivalität sollte nun eine Freundschaft auch der Dörfer beginnen.
Dargestellt wurde die Geschichte auch mit 34 alten Tänzen mit Bezug zum ländlichen Leben und den häufigen Berufen. Zu sehen gab es typische elsässische Volkstänze mit Titeln wie »Buredanz«, »Wasserkrug«, »Schäferlauf«, »Waschfrauen«, »Wecksberscht«, »Zeckele« (kleiner Zug) und »Knopfloch«. Dazu kam eine Gavotte von Hochfelden, eine Sternenpolka und vieles mehr.
Ein exzellenter Violinsolist faszinierte beim elsässischen Lied »Ein armer Fischer bin ich nur«, von einst mühseliger Handarbeit sangen und »babbelten« lebhafte Waschfrauen. Am Akkordeon begleitete eindrucksvoll Pierre Grell, nur einige wenige Volkstänze gab es auf CD.
Auch deutsche Zuschauer
Auch Gäste von der anderen Rheinseite ließen sich dieses einmalige Erlebnis nicht entgehen. Nicht zuletzt war auch Gambsheims Bürgermeister Hubert Hoffmann restlos begeistert: »D’Sunneblueme vun Gambse, die henn ebbs drowwe, Bravo!«