Großweierer Feuerwehrturm wird abgerissen
Das Großweierer Feuerwehrhaus erhält eine neue Abgasabsauganlage. Über eine entsprechende Vergabe zum Angebotspreis von rund 26 000 Euro an eine Firma aus Achern hat der Ortsschaftsrat bei seiner jüngsten Sitzung abgestimmt. Das Großweierer Gerätehaus sei das einzige, in dem die Einsatzkleidung direkt neben den Fahrzeugen hänge und Abgase die Kameraden dadurch massiv gefährdeten, erklärte Kommandant Michael Wegel die Notwendigkeit der Investition.
Carmen Weber von der städtischen Hochbauabteilung nannte drei Alternativen für die Installation der Absauganlage: zum einem im hinteren Bereich der Werkbank in der Garage 1, alternativ im Speichergeschoss oder im Außenbereich an der Rückwand zum Kindergarten. Letztere Variante wurde aus Kosten- und Immissionsgründen ausgeschlossen. Die Verwaltung, so Weber, favorisiere auch nach Rücksprache mit der Feuerwehr Achern den Einbau im hinteren Garagenbereich.
Außerdem beschloss der Ortschatsrat mit großer Mehrheit den lange diskutierten Abriss des Schlauchtrockenturms. Hintergrund: Die Holzverkleidung am Turm ist stark renovierungsbedürftig und muss ausgetauscht werden. Teilweise sind bereits Bretter abgefallen, und es regnet hinein. Eine Bauvoranfrage für den Abriss sei bereits im Oktober positiv beschieden worden, informierte Ortsvorsteher Helmut Huber die Räte. Für den Abriss stehen im Haushalt 35 000 Euro zur Verfügung – Geld, das Carmen Weber zufolge aber bei Weitem nicht reichen wird.
Von einer Planungsgesellschaft war überprüft worden, ob sich im Turm Fledermaüse befinden. Laut Wegel kam sie zur Erkenntnis, dass die Gebäudesubstanz des Turmes sowohl freihängenden Arten als auch nischennutzenden Tieren eine Vielzahl an potenziellen Quartiersplätzen bietet, zumal in der Außenfassade zahlreiche kleinere und größere Einflugmöglichkeiten für Fledermäuse vorhanden sind. Im Rahmen der Begehung konnten jedoch keine Wochenstuben oder Tagesquartiere nachgewiesen werden.
Die Ortschaftsräte Ernst Kafka, Alexander Kafka und Sebastian Walter hatten sich zuvor wegen der Fledermäuse und deren ortsbildprägender Wirkung vehement für den Erhalt des Schlauchtrockenturms eingesetzt und stattdessen eine Sanierung befürwortet. Sieben andere Ortschaftsräte sahen dagegen zunächst die Entscheidung der Feuerwehr für den Komplettabriss als entscheidend an, da man durch die Abrissvariante mehr Fläche für weitere Räumlichkeiten, Feuerwehrgerätschaften und Spinde erhalte. Außerdem, so Thomas Beck, entfielen zukünftige Ausgaben für Renovierungsarbeiten.