Händler laufen zur Topform auf
Ein innovativer Gemüse-Schäler mit „Vorwärts- und Rückwärtsgang“ wurde zum Verkaufshit auf dem Jahrmarkt. Die Marktstände sanden coronabedingt auf Abstand und hinter den Theken gab es zufriedene Gesichter, dass endlich wieder Jahrmärkte stattfinden und Achern mit der Arbeitsgemeinschaft Veranstaltung und Werbung (ARGE) zu den Ausrichtern gehört.
In normalen Jahren besuche ich 270 Märkte im Jahr“, so David Fischer, der aus Ansbach stammt, während des Lockdowns eineinhalb Jahre keinen Markt besuchen konnte und nun in Achern zur Topform auflief. „So, ich habe jetzt genug gesprochen, heraus mit den Geldbeuteln“, meinte der Händler, der zwei Schäler präsentierte und immer wieder interessierte Kundinnen hatte.
Nebenan wurden fleißig Schuhe geputzt, andere hatten Kleidung, Gürtel und Mützen für die bevorstehende kalte Jahreszeit und wieder andere hatten Waren, „die es sonst in keinem Geschäft gibt“, so der neue Marktmeister Wolfgang Fleig von der ARGE. Um die 35 Marktstände waren in Achern vertreten, die Corona-Regeln und die Verordnung wurden eingehalten, denn reine Warenmärkte sind grundsätzlich zugelassen. So wurde wieder eine alte Markttradition lebendig, die in Achern wohl bis in das 15. Jahrhundert zurückreicht, wobei es in der Geschichte der Stadt die unterschiedlichsten Märkte gab.
So wurden früher auch Hanf-, Getreide- und Fruchtmärkte abgehalten und vor allem der weithin berühmte Viehmarkt. Bis heute gibt es den Wochenmarkt am „Zischdig“ (Dienstag) und seit 25 Jahren die Bauern- und Weihnachtsmärkte von „Achern aktiv“.
Ob ein Jahrmarkt stattfinde, würden die Städte und Gemeinden ganz unterschiedlich entscheiden, dessen ungeachtet würde es mit Märkten auch in der Region um Achern wieder deutlich anziehen, so Fleig. Dies sei auch nötig, denn fast zwei Jahre fanden gar keine Jahrmärkte statt und alle sehnten sich danach, wieder ihre Stände aufzubauen.
Eine Tradition
Auch die Kunden begrüßten die Entscheidung, den Herbstjahrmarkt abzuhalten und eine Tradition am Leben zu halten. Auch drei junge Frauen mit Kleinkindern waren auf Shopping-Tour und sie fanden die Ausrichtung des Marktes in Ordnung.
Wenn es an einer Stelle zu viele Leute sein sollten oder wenn sie näher an einen Stand herangehen, würden sie die Masken aufsetzen. Aber beim Bummel entlang der Straße sei dies nach ihrer Auffassung nicht nötig.