Hermann Müller ist Feuerwehrmann seit 60 Jahren
»In 80 Sekunden ist der mit seinen 74 000 PS in 10 000 Metern Höhe, in den Triebwerken ist Musik drin.« Alterskamerad Hermann Müller schwärmt vom Eurofighter, den er bei einem Besuch mit Kameraden beim Taktischen Luftwaffengeschwader in Neuburg aus dem Cockpit hautnah erlebte. Eine große Liebe des Oberacherners, der seit 60 Jahren der Feuerwehr angehört, sind die fliegenden Kisten der Bundeswehr, die er seit 1977 immer wieder besucht hat.
DieJüngste von ihm organisierte Tour ging nach Neuburg an der Donau in Bayern, wo taktische Spezialeinheiten stationiert sind, die im Auftrag der Nato den Luftraum über Süddeutschland überwachen. Die Alarmrotte QRA ist mit zwei Jagdflugzeugen rund um die Uhr in Alarmbereitschaft und steigt bei möglicher Terrorgefahr auf. Für Aufsehen sorgte der Alarm im Juli, als zwei Jets einen ägyptischen Ferienflieger bei Stuttgart eskortieren, zu dem es keinen Funkkontakt gab. Die Piloten des Fliegers hatten jedoch nur eine falsche Funkfrequenz eingestellt. »Das waren die, bei denen waren wir«, erzählt Hermann Müller.
32 Jahre hauptamtlich
Es gibt wohl kaum einen erfahrenen Feuerwehrmann in der Region, der Hermann Müller aus Oberachern nicht kennt. Er war von 1972 bis 2004 hauptamtlicher Feuerwehrmann in Achern, 20 Jahre Maschinisten-Ausbilder des Ortenaukreises und Schiedsrichter-Obmann, sein letzter Dienstrang war Hauptbrandmeister.
»Viel Liebe und Herzblut investierte er in die Restaurierung des Oldtimers LF 25 von 1941«, sagte OB Klaus Muttach, als er Hermann Müller 2012 zum Ehrenmitglied der Feuerwehr ernannte. Eineinhalb Seiten umfasste die Auflistung der 24 Fachausbildungen, Funktionen und Auszeichnungen Müllers.
Vom Hochrad bis zum Oldtimer hat Müller schon einiges restauriert und ist voller Begeisterung für alles, was sich maschinell dreht und pumpt, fliegt und fährt. Den Fliegerhorst Bremgarten mit dem Phantom-Fighter besichtigte er mit seinen Kameraden ebenso schon wie den Starfighter in Memmingen und den Tornado auf dem Fliegerhorst in Büchel.
Gefeiert worden
Mehr als 300 Kehlen riefen schon einmal: »Es gibt nur ein’ Hermann Müller«. Anlass war die Siegesfeier der Feuerwehrwettkämpfe des Ortenaukreises in Sasbach. Dort war Hermann Müller als Schiedsrichterobmann gefeiert worden, als er mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenzeichen in Gold ausgezeichnet wurde.