Hilfseinsatz statt Urlaub: Ehepaar half Ärzten auf Mindoro

Über ihren ehrenamtlichen medizinischen Einsatz auf Mindoro berichtete im Kulturhaus das Ehepaar Walter und Anke Huber (links). Mit dabei waren neben Bürgermeister Meinrad Baumann (rechts) auch die Mitarbeiter von »Surgical Mission«, (von links) Christian Motsch, Sonja Faust und Franz-Josef Bermann. Hinten freuen sich vier junge Damen von den Philippinen, die gerade ein Praktikum in Deutschland machen, über die Präsentation ihrer Heimat. ©Fred-Jürgen Becker
Über ihren ehrenamtlichen medizinischen Einsatz für die Not leidende Bevölkerung auf der philippinischen Insel Mindoro berichtete das Ehepaar Anke und Walter Huber am Samstagabend im gut besuchten Kulturhaus.
Dass Mitbürger aus der Gemeinde sich bei internationalen Hilfseinsätzen »um Menschen in Not« kümmern, erfülle ihn mit Freude und Stolz, brachte Bürgermeister Meinrad Baumann in seiner Begrüßung zum Ausdruck. Zu Beginn stellte Franz-Josef Bergmann als Vorsitzender des Vereins »Surgical Mission (Operationseinsatz) Saarland« Ziele, Aufgaben und die bisherigen Missionen vor. Ausgangspunkt sei der verheerende Tsunami 2012 auf den Philippinen gewesen. Damals sei in erster Linie auch medizinische Hilfe für die Bevölkerung lebensnotwendig gewesen. Dem Team aus dem Saarland schlossen sich auch die gebürtige Saarländerin und Operationsschwester Anke Huber-Kilgus und ihr Ehemann, der Masseur und medizinische Bademeister Walter Huber, an. Sie hatten nun vom 19. Februar bis 12. März ihren zweiten Einsatz auf den Philippinen.
Auf der Insel Mindoro leben die Ureinwohner in großer Armut und ohne jegliche medizinische Versorgung. Der Verein hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, mit entsprechenden Einsätzen direkt vor Ort tätig zu sein. Von den Vorbereitungen mit Versendung von Operationsgeräten, Medikamenten und anderen wichtigen Gerätschaften über den langen Flug über 11 000 Kilometer bis zur Ankunft auf Mindoro berichteten Anke und Walter Huber dann vom Alltag ihres Einsatzes. Aufbau und Ausrüstung der beiden Operationssäle, des Untersuchungsraumes, des Aufwachraumes und der Ambulanz musste das Team alles in Eigenarbeit selbst bewältigen. Die Unterbringung des OP-Zentrums im baufälligen Rathaus ist keine Seltenheit. Unterstützung im Vorfeld und in der Nachsorge erfuhren sie von den »German Doctors«, einer weltweit tätigen ärztlichen Hilfsorganisation. Ihre Schilderungen waren mit vielen Bildern in einer Präsentation belegt worden.
Alle vier Vortragenden verstanden es, einen Einblick in das Leben der Menschen dort zu geben. Eine Krankenversicherung ist für die meisten Menschen dort nicht bezahlbar. In Krankenhäusern und in Ambulanzen sitze der Kassierer an der Pforte. Nur wer bezahlen kann, wird behandelt.
Der Verein, bei dem alle ehrenamtlich im Einsatz sind und dessen Mitglieder einen Großteil ihres Urlaubs im Team verbringen, ist deshalb auf Sponsoren und Spender angewiesen. Der Eintritt für den Abend sowie die kleinen Erfrischungen mit Getränken und einem Imbiss waren kostenfrei. Jedoch wurde Etliches in die bereit gestellten Kässchen und Körbchen gegeben.