Hirse steckt Trockenheit und Hitze locker weg
Mit seinen 25 Hektar baut der Freistetter Landwirt Thomas Hetzel wohl am meisten Hirse im gesamten Hanauerland an. Auch wegen der Fruchtfolgeregelung beim Hirse ist die eigentlich aus Afrika stammende Getreideart hierzulande auf dem Vormarsch.
Aus der Ferne präsentiert sich das weitläufige Hirsefeld nördlich von Freistett als große, dunkelbraune Fläche. Grund dafür ist die kräftige, dunkle Färbung der Hirserispen, die jetzt, Mitte September, ihre Vollreife erlangt haben.
Zufrieden ist Landwirt Thomas Hetzel von den Freistetter Maiwaldhöfen mit der Qualität seiner Hirsepflanzen; er hat vor wenigen Tagen mit der Ernte begonnen. »Die Hirse gedeiht auch bei Hitze und Trockenheit sehr gut, so dass der extreme Sommer den Pflanzen nicht geschadet hat«, erklärt Hetzel. Hirse bevorzuge leichtere Böden ohne Staunässe und gedeihe daher auch in Afrika und Asien.
»Außerdem ist Hirse im Vergleich zum Mais etwas pflegeleichter hinsichtlich Düngung und Pflanzenschutz, und beim Verkaufserlös liegt man ebenfalls im Bereich der Handelspreise für Mais.« Lediglich nach der Aussaat brauche die Hirse etwas mehr Aufmerksamkeit, denn zu viel Nässe beeinflusse die Keimung negativ.
Auf 25 Hektar
Insgesamt 25 Hektar Hirse hat Thomas Hetzel rund um Freistett angebaut, damit dürfte es die wohl größte Fläche im Hanauerland sein. Seit einigen Jahren nimmt der Hirseanbau zu, auch wegen der Fruchtfolgeregelungen zur Bekämpfung des Maiswurzelbohrers. Die Kultur der Hirse geht bis in die Steinzeit zurück. In Europa wurde sie erst mit der Einführung der Kartoffel, die von Seefahrern aus der »Neuen Welt« eingeführt wurde, allmählich verdrängt. Andere Hirsesorten, wie die Sorghumhirse, stammen aus Afrika.
Die Hirsesorten gehören zu einer verschiedene kleinfrüchtige Getreidesorten umfassende Pflanzengattung, die zu den Süßgräsern zählt. Zu den Sorghumhirsen zählen Sorten mit etwas größeren Körnern; die kleinkörnigen Arten sind unter dem Begriff Millethirsen registriert. Zur zweiten Gruppe gehören etwa die Kolbenhirse, die Fingerhirse, Zwerghirse und die Perlhirse. Etliche Arten beider Gruppen werden in größerem Umfang angebaut und zu Lebensmitteln sowie Futtermitteln für Nutz- und Haustiere verarbeitet.
Hirse ist als glutenfreie Getreideart von Bedeutung und daher für Zöliakiepatienten eine gute Alternative zu den sonstigen Getreideprodukten. Durch das wachsende Interesse an einer ausgewogenen und nährstoffreichen Vollwerternährung hat die Hirse wieder stark an Bedeutung gewonnen, denn Hirse ist reich an Mineralstoffen und Spurenelementen.