Höhepunkt des Musiksommers in Ottenhöfen
Ein Gewitter eine Stunde vor Konzertbeginn sorgte für reine Luft. Eine stattliche Zuhörerschar hatte sich zu der Chor-Soiree vor dem Musikpavillon eingefunden. Was die drei Chöre des »Frohsinn« dann boten, war im Rahmen des Achertäler Musiksommers Chormusik vom Feinsten.
Otto Schnurr, der den Konzertabend moderierte, kündigte eine kleine musikalische Reise durch die halbe Welt mit Stationen in Slowenien, Tschechien, Australien Kroatien, Österreich und Deutschland an. Mit einer slowenischen Volksweise in einem Arrangement des zeitgenössischen Komponisten Otto Groll gelang dem Männerchor der Einstieg in die Soiree treffend.
Dass Friedrich Silcher, schwäbischer Komponist und Schullehrer (1789 - 1860) auch sogenannte »Lumpenliadli« komponierte, ist nicht so bekannt. Der »Frohsinn« zauberte ein solches »Schnaderhüpferl« auf die Bühne und landete mit »Juchhei, die muss ich haben« einen Volltreffer. Mit »Morgen Mathilda«, dem australischen Nationallied, setzte der Männerchor ein weiteres Ausrufezeichen.
Mit viel Zartgefühl
Der Höhepunkt im Vortrag des Männerchores war der Chor »Menschen, die singen, verändern die Welt« von Robert Pappert nach einem Text von Rosemarie Pfitz. Ausdruckstark war das Baritonsolo von Dirigent Wolfgang Hils. Einfühlsam, mit viel Zartgefühl und zu der Soiree passend, wurde zum Abschluss des Auftritts des Männerchores der »Abendfrieden« in einem Tonsatz von Rudolf Desch geboten.
Der Frauenchor glänzte mit dem a-cappella-Chor »Jeder braucht mal eine Pause« in einer chorischen Bearbeitung von Pasquale Thibaut. Bürgermeister Hans-Jürgen Decker dankte namens der Gemeinde- und Kurverwaltung Ottenhöfen für das große Engagement der Ottenhöfener Sänger.
Dann wurde es in der musikalischen Soiree nochmals revolutionär, denn es war der mit seinem Alpin-Pop so erfolgreiche Hubert von Goisern angesagt. Aus seinem 1992 erschienenen ersten Album der »Alpin-Katzen« trugen die Sängerinnen und Sänger das melancholische Liebeslied »Weit, weit, weg von dir« einfühlsam vor. Der österreichische Komponist Lorenz Maierhofer (1956) hatte dazu das Arrangement gesetzt.
Mit dem Erfolgshit aus der deutschen Vorentscheidung für den Grand Prix Eurovision 1969 »Hey das ist Musik für dich«, den Peggy March in die Hitparaden führte, brillierte einmal mehr der Gemischte Chor des »Frohsinn« mit einem Schlager. Ein bolivianisches Volkslied, von dem österreichischen Komponisten Lorenz Maierhofer arrangiert, war der Höhepunkt des Programms. »La Mariposa«, ein mitreißendes Tanzlied aus den Anden mit spanischem und deutschen Text unterlegt, brachte ein faszinierendes Finale mit südamerikanischer Folklore auf die Bühne des Ottenhöfener Musikpavillons.
Musikalische Krone
Lang anhaltender Beifall forderte die Sängerinnen und Sänger gleich um zwei Zugaben heraus. Mit unbeschwertem Latin-Rhythmus brachte der »Frohsinn« mit »Un Poquito Samba«, Musik und Text wiederum von dem Österreicher Lorenz Maierhofer, dann die absolute musikalische Krone in die Soiree. Mit der immer schneller vorgetragenen zweiten Zugabe, der tschechischen Volksweise »Laila«, setzten die Akteure wirkungsvoll den Schlusspunkt unter ein exzellentes Konzert.