Mit Büttenreden und rasanten Tänzen

Houmocken bieten Humor und Heiterkeit in Wagshurst

Reinhard Brunner
Lesezeit 4 Minuten
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12. Februar 2018

(Bild 1/2) Eine Augenweide bei der Prunksitzung in Wagshurst waren die Auftritte der kleinen Garde mit dem Pippi Langstrumpf-Tanz. ©Reinhard Brunner

Im Freistaat »Houmockalien«, wie Wagshurst in der fünften Jahreszeit heißt, wo nur Humor und Heiterkeit herrschen, ging es bei der Prunksitzung in der Maiwaldhalle hoch her. Der »Gipfel der Wooschter Fastnacht« begeisterte mit Marsch- und spritzigen Showtänzen, Büttenreden und Showeinlagen.
 

Auf ein volles Haus konnte Narrenpräsident Manfred Bähr der Erschde blicken und eine »GroPoPro«, eine große politische Prominenz begrüßen.
Schweres Rentnerleben
Die Riesensause mit dem Programm bis Mitternacht begann mit dem Traditionstanz der Feuermännle. Als Möchte-Gern-Opa und seit kurzem Vollrentner präsentierte sich das Fastnachtsurgestein Franz »Rep« Huber in der Bütt. Auf das Rentnerleben mit viel Arbeit, den Lokalkoloritt vor der Haustür und die große, hohe Politik hatte er es abgesehen.
Seine Frau meint: »Seit du Rentner bist, machst nur Mist«. Denn beim Erdbeerpflücken mit seinen breiten Händen kam gleich Marmelade raus. Auch war er bei der Holzversteigerung im »Engel«. Für Lacher sorgten dabei seine Gedanken zum Auftreten eines Önsbachers bei der Holzversteigerung und auch in Berlin komme nichts zustande: »Die bringen keinen Flughafen wie auch keine Regierung hin«. Als Vollrentner trat er dann in den historischen Verein ein. Der will bekanntlich ein Fachwerkhaus erwerben, doch »oh weh, der OB Muttach lieber eine Stadthalle baut, bevor in Wooserscht ein Historiker aus dem Fachwerkfenster schaut«. Für einen Landwirt hatte American-First-Farmer Ralph Knösel ein paar gute Tipps parat.
Eine Augenweide waren die Auftritte der kleinen Garde mit dem Gardetanz »Rosamunde« oder mit dem Pippi Langstrumpf-Tanz. Die mittlere Garde glänzte als ägyptische Tempeltänzerinnen oder der Katharinenpolka und die große Garde mit der Tritsch Tratsch Polka und der Reise ins weite Russland. Und immer mit im Programm war der Musikverein Harmonie Wagshurst, der mit Dirigent Paul »Päp« Ell auch eine feine Musiker-Show präsentierte.
»Ja, so ein Straßenfeger der het’s schwer, leichter hätt er’s, wenn der viele Dreck nit währ.« Als »Stroßekitzler« trat Manfred »Herm« Bähr (Foto) auf die Bühne und zeichnete sich als »Stupfer und Witzler« aus. Seine Verletzung am Kopf stammt von einem herabfallenden Eiszapfen beim Betreten des Gasthauses Engel, nur bei der nötigen Erste-Hilfe-Leistung und vor der Mund-zu-Mund Beatmung wurde er schnell wach. Damit es künftig keine Probleme bei Holzversteigerungen mehr gibt, müssen alle – auch die Auswärtigen aus Önsbach – durch eine Schleuse, einen Zungenbrecher aufsagen und am Schudibott vorbei kommen. Mit letzter Kraft haben sich Rolf Walter und Markus Ell in die Praxis geschleppt, zwei Männer aus Eichenholz, jedoch mit einem schweren Männerschnupfen. »Da bisch wie im Delirium«, hieß es und »so lange man nicht weiß, woran die Dinosaurier ausgestorben sind, sollte man keine Witze über eine ausgewachsene Männergrippe machen«. Auf jeden Fall habe Jagertee geholfen. Alledings brauchte es dafür eine ganze Flasche: »Weil zum Heile hat si net geholfe, aber zum Vergesse«. Und weil sie in der Praxis lange alleine waren, stellten sie fest, dass sie falsch abgebogen und in einer Hebammenpraxis gelandet waren.
Wie schwierig es auch ist, eine Reise zu buchen zeigten in Vollendung die Reiseverkehrsinformationsfrau Niklas Bohnert, Frieder (Markus Ell) und Resel (Thorsten Ell) auf. Russland mit der WM sei der Renner, die USA auch ganz gut, da geht die »Harmonie« hin, Anton »Urm« Huber muss dort den Weltmeistertitel im Ententanz verteidigen und in Rio sieht man nur halbnackede Sambatänzerinnen, auf Mallorca gibt’s Kompressor-Musik, dann soll es doch lieber ins Allgäu nach »Schneizelroit« zur Skandal-Rosi gehen.
Großes Finale
Bühne frei für die älteren Narren hieß es beim Houmock-Feuermännle-Showtanz, gezeigt von echten Wooschtern, die aus dem Altersheim ausgerückt waren. Wegen Stoffwechselproblemen bekam Markus »Macke« Ell Fünf-Korn-Müsli verschrieben. Das Publikum tobte und anschließend fanden sich rund 200 Akteure zum großen Finale auf der Bühne zum tosendem Beifall des Publikums wider. 

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