Illenau-Theater feiert tolle Premiere mit Weihnachtsmärchen
Ein bezauberndes Weihnachtsmärchen hat das Illenau-Theater seinen jüngsten Zuschauern zu bieten: „Die Nachtigall“ nach dem Märchen von Hans Christian Andersen wurde von Alisan Erdogan neu bearbeitet und arrangiert.
Die Premiere am Samstag wurde im voll besetzten „Maison de France“ gefeiert und mit strahlenden Augen standen die jungen Künstler im Alter von sieben bis 14 Jahren am Schluss Spalier, um ihr begeistertes Publikum persönlich zu verabschieden. Drei Erwachsene – Axel Götz als Kaiser, Heide Eisinger als Köchin und Karin Klausmann als Fischer – trugen das Theaterstück kongenial mit. Um sie herum entspannte sich ein buntes Wirrwarr junger Akteure, die Freude am Spiel hatten.
Gunst des Kasiers
Traurig und einsam war der Kaiser, bis er eines Tages eine Nachtigall von seinem treuen Hofgefolge geschenkt bekam. Die Köchin hatte sie aus dem Wald gelockt, der Kaiser war entzückt und band sie an ein langes, goldenes Band. Bald sollte der General ihm eine künstliche Nachtigall präsentieren, um ebenfalls in seiner Gunst zu steigen. Was wird den Kaiser wohl mehr begeistern?
„Das hat mir an der Geschichte gefallen, auch wir müssen uns heute entscheiden: Lieben wir die Natürlichkeit oder setzen wir auf Technik und Fortschritt“, erklärte Alisan Erdogan. Auf die Antwort darf der Besucher gespannt sein, vor allem aber darf er sich auf eine wunderschöne Inszenierung freuen. Das gesamte Märchen ist ein übergroßes Aufgebot an satten, leuchtenden Farben. Der grüne Wald, die knallroten Blumen, der prächtige Palast in Rot und Gold. Ob Kaiser, Köchin, General, ob die Wachen oder Kaufmann oder Händler – sie alle stecken in großartigen chinesisch angehauchten Kostümen. Und was Heide Eisinger nicht selbst, wie all die Hüte, herstellte, konnte von umliegenden Theatern geborgt.
Allein die Nachtigall Luna Rösch, die mit ihrem Spiel alle Herzen gewann, steckte in einem braunen Gewand, das über und über mit feinen Federn bestückt war. Sorgsam war ihr Gesicht bemalt und sie schwebte regelrecht mit ihrem Blockflötenspiel über die Bühne. Der Kunstvogel, Solveig Sonntag, präsentierte sich in einem mit Schmucksteinen geschmückten goldenen Kleid und ebensolcher kunstvoller Gesichtsbemalung. Sie musste „aufgezogen“ werden, um ihre Geige ans Kinn zu legen und dann ein wundervolles Spiel zu beginnen. Gekonnt nahm sie die mechanischen Bewegungen an und verharrte in einem starrem Blick.
Wunderbar inszeniert
Alle haben sie geübt, der Kaiser, Axel Götz, war köstlich, die Köchin, Heide Eisinger, wundervoll mütterlich und klug, der General, Leo Baumgartner, flink und gerissen. Karin Klausmann führte als Moderatorin ins Geschehen ein. Ja selbst die Wachen, Angelina Justus und Sina Käshammer trugen dazu bei, dass dieses Weihnachtsmärchen so schön geworden ist. Alisan Edogan hat das Märchen von der chinesischen Nachtigall wunderbar inszeniert. Svenja Huber schlüpfte in die Rolle des Kaufmanns, Pauline Kollmannsberger in die des Händlers und Cara Schlesies und Melanie Fuchs sorgten für lustige Verwechslungen. Der Technik mit Pit Ferch und Nico Wöhrle waren schöne Lichteffekte, chinesische Musikeinlagen und feine Naturgeräusche zu verdanken. Die vielen jungen Schauspieler, von denen manche das erste Mal auf der Bühne standen, boten ein warmes, buntes Theatervergnügen das vortrefflich in die Weihnachtszeit passt.
◼ Weitere Aufführungen sind am 7., 8., 14. und 15. Dezember, jeweils ab 15 und ab 17 Uhr.